Die zweite Folge des RauteMusik Mediensenfs beschäftigt sich mit der Berichterstattung über einen Mann, der von den Medien als Hoffnungsträger bezeichnet wurde. Aufmerksamkeit verschaffte sich der afroamerikanische Jurist durch seinen ungewöhnlichen Wahlkampf.
Ziemlich genau am 17. Januar 2009 hatte das Weiße Haus zum ersten Mal in der Geschichte der Vereinigten Staaten einen afroamerikanischen Besitzer. Barack Obama hatte es in den Monaten zuvor auf beeindruckende Weise geschafft, sich die Sympathien der ganzen Welt mit Hilfe der Medien zu sichern. Sein Programm war erfrischend. Anders als das, was sein Vorgänger George W. Bush fabrizierte.
Er wollte vieles anders machen, versprach viele Änderungen. Doch anscheinend scheint er dabei doch nicht ganz so den Nerv seiner Nation getroffen zu haben. Immer mehr Frust hat sich seit letztem Jahr aufgestaut. Egal um welches Thema es ging, ob Irak, Außenpolitik oder die Führung des eigenen Landes: Barack scheint in seinem Ansehen der Menschen nicht mehr ganz so hoch zu stehen wie noch 2009.
Obama zwischenzeitlich medientechnisch abgetaucht
Und auch die Medien scheinen in letzter Zeit nicht mehr allzu sehr auf den Nobelpreisträger abzufahren. Hier und da vielleicht noch eine kleine Meldung, dass der US-Präsident in jenem Land eine Ansprache hält oder in seinem eigenen Land mit verbittertem Widerstand bei seinen Ideen für Reformen zu kämpfen hat. Doch den bisher wohl schlimmsten Rückschlag musste Obama vergangene Woche bei den Kongresswahlen hinnehmen.
Obama, seines Zeichens Demokrat, hat mit Dan Coats als Kandidat der Republikaner einen ernst zu nehmenden Gegner bekommen. Coats sicherte sich bereits die Staaten Indiana und Kentucky und die Ergebnisse dort lassen bereits darauf schließen, dass Barack Obama nicht mehr ganz so leichtes Spiel haben wird. Stattdessen muss der Präsident mit seinem demokratischen Lager sich auf viel Gegenwind aus republikanischer Sicht gefasst machen, da die sich aufgrund der jetzigen Ergebnisse eine Mehrheit im Repräsentantenhaus ausrechnen. Und: sollte das wirklich so kommen, dann drohen der amerikanischen Politik deutsche Verhältnisse.
Das Weiße Haus wird Deutscher Bundestag?
Deutsche große Koalition?
Diese Frage scheint durchaus berechtigt. Glaubt man den Medieninformationen, droht bei einer Mehrheit der Republikaner ein politisches Unentschieden. Die Republikaner um Coats hätten dann nämlich die Möglichkeit, Obamas Initiativen bereits von Anfang an zu blocken. Obama seinerseits hätte zwar durch sein Veto-Recht immer noch die Möglichkeit seine Gesetze durchzubringen, aber einfach sieht anders aus.
Bleibt also nur zu hoffen, dass sich die beiden amerikanischen Lager nicht gegenseitig bekriegen. Auch wenn das für die Medien mit Sicherheit wieder ein Festmahl an Berichterstattung wäre. Aber gut. Regen wir uns nicht weiter darüber auf. Wer kann sich schon vorstellen, dass sich drüben im Weißen Haus ähnliches abspielt wie in deutscher Politik. Der eine klaut dem anderen die Brötchen … ähm die politischen Themen, der dritte freut sich und hinterher hat sich keiner mehr lieb. Wer weiß, vielleicht hat in naher Zukunft auch im reichsten Staat der Welt bald eine Frau das Sagen. Genauso wie hier unsere Angela…
Quelle: Welt.de | Tagesschau.de
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