Update: Starke Einbrüche bei der CSU
Mit etwa 43 Prozent der Stimmen wurde die CSU bei der Landtagswahl in Bayern abgestraft. Von „erdrutschartigen Einbußen“ ist vielerorts die Rede, CSU-Vorsitzender ErwinHuber und Ministerpräsident Günther Beckstein wirken geschockt. Nachdem bei der letzten Wahl sogar eine 2/3-Mehrheit im bayerischen Landtag erreicht wurde, verliert die CSU bei der Wahl2008 sogar die absolute Mehrheit und muss nun in Koalitionsverhandlungen eintreten.
Kleine Parteien gewinnen
Freude gab es bei der FDP, die ihr Ziel von sechs Prozent klar übertroffen und 7,5 Prozent der Stimmen erreicht haben, ebenso wie die Freien Wähler, die erstmals mit 10,4 Prozent in einenLandtag einziehen werden. Kleine Gewinne gab es auch für die Grünen mit etwa 9,3 Prozent.
Die SPD hat nach der Wahl 2003 erneut Stimmen verloren und wird mit etwa 18,6 Prozent zweitstärkste Kraft im bayerischen Landtag. Die Linke hat den Einzug in den Landtag mit 4,7 Prozent derStimmen nach den ersten Hochrechnungen knapp nicht geschafft.
Nun beginnen die Diskussionen um mögliche Koalitionspartner. Mögliche Konstellationen wären Schwarz-Gelb aus CSU und FDP und Schwarz-Blau aus CSU und Freien Wählern. EineRegenbogenkoalition aus SPD, FDP, Grünen und Freien Wählern scheint unrealistisch.
Ob die schlechten Ergebnisse der CSU auch personelle Konsequenzen haben wird, wird sich in der kommenden Woche herausstellen.
Landtagswahlen in Bayern
Heute heißt es Endspurt bei den bayrischen Landtagswahlen. Es wird wieder gewählt. Doch wird das Rennen gewinnen und wer darf sein Amt behalten?
Nach den letzten Umfrageergebnissen sieht das Wahlergebnis wie folgt aus: Die CSU liegt unter ihrer gewünschten absoluten Mehrheit mit gerade mal 47 Prozent. Ebenso entfernt vom Wunschergebnisist die SPD mit gerade mal 20 Prozent. Mit einem recht hohen Abstand kommen die FDP auf 9 Prozent und die Grünen auf 8 Prozent.
Folgen für CSU und FDP
Es verspricht eine Zitterpartie zu werden. So hoffen Ministerpräsident Günther Beckstein und Parteichef Erwin Huber auf eine absolute Mehrheit der Stimmen. Ein Wahlergebnis von 52,4Prozent sei zu erwarten, so Huber. Es gilt zu beweisen, dass die CSU auch ohne Stoiber vorankommt. Fällt das Ergebnis letzten Endes nicht wie erwartet aus, stehen die Chancen für dasCSU-Duo allerdings schlecht.
Für Beckstein und Huber könnte dies letztlich das Aus bedeuten. Dann hieße es wahrscheinlich Türen auf für Horst Seehofer. So plane nicht nur das ZDF einenÜbertragungswagen vor Seehofers Haus zu platzieren, auch die CSU würde sich nicht wundern, wenn der beliebte Agrarminister das Amt des Ministerpräsidenten vererbt bekommenwürde.
Den persönlich erfolgreichsten Sieg wird vermutlich die FDP an Land ziehen. So wäre hier ein Wahlergebnis von gerade mal 9 Prozent als Erfolg zu verzeichnen, da es sohöchstwahrscheinlich zu einer Koalition zwischen der CSU und den Liberalen käme. Bei einem Endergebnis von unter 50 Prozent würde die CSU schließlich die absolute Mehrheitverlieren und könne somit nicht mehr alleine weiterregieren.
SPD: Ist ein weiterer Verlust zu erwarten?
Trotz des vermutenden Verlustes der CSU sieht es nach keiner Verbesserung der SPD aus. So hoffe man hier zwar auf ein Ergebnis von 25 Prozent, allerdings seien höchstens 20 Prozent zu erwarten.Schon bei den Landtagswahlen 2003 holten die SPD gerade mal 19,6 Prozent der Wählerstimmen ein. Das bisher schlechteste Ergebnis seit dem Zweiten Weltkrieg.
Erklärt wurde dieser Tiefschlag mit dem außerordentlich starken Ergebnis der CSU unter der Führung von Edmund Stoiber, aber auch mit der Reformpolitik Gerhard Schröders. DieProbleme der diesjährigen Wahl lägen mitunter am Rücktritt von Kurt Beck.
Zwar kann man sich sicher sein, dass die CSU den Wahlsieg für sich holen wird, ob es für Parteichef Huber und Ministerpräsident Beckstein jedoch ein Erfolg sein wird, bleibt bis heuteAbend abzuwarten.
Quellen: sueddeutsche.de 1, 2,3 | www.heute.de | www.zeit.de
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