Um 04:47 Uhr mitteleuropäischer Zeit musste in Singapur ein A380 der australischen Fluglinie Qantas notlanden. Der Triebwerksschaden blieb für die knapp 460 Passagiere des größten Superjumbos der Lüfte folgenlos. Der Airbus ist zur Zeit das größte Passagierflugzeug der Welt.
„Nach fünf Minuten hörten wir dann plötzlich einen Knall, von links. Ich sah dort dann Teile aus dem Flügel brechen“, so wird ein deutscher Reisender zitiert. Der 33-Jährige arbeitet in Singapur und wird diesen Tag wohl so schnell nicht vergessen.
Nur ein kurzer Gedanke: „Nun ist alles aus“
Der Donnerstagmorgen, an dem Flug QF32 von Singapur nach Sidney fliegen sollte, begann ganz normal. In der Economy-Klasse sitzt Ulf Waschbusch, blickt aus dem Fenster und dann plötzlich, fünf Minuten nach dem Start, sieht er herumfliegende Teile, Flammen aus dem Triebwerk und Rauch. „Es war das Furchterregendste, was ich je erlebt habe“, erzählt der Augenzeuge. Das Triebwerk Nummer zwei löste sich aus noch unbekannten Gründen von dem vierstrahligen Vogel.
Keine Panik im Airbus
Um Panik zu vermeiden, hielten die Piloten alle Passagiere ständig auf dem Laufenden. Sie konnten die Fluggäste in der Maschine beruhigen und fragten regelkonform in Singapur nach einer schnellen Landeerlaubnis. Um Kerosin abzulassen, flogen sie weitere eineinhalb Stunden in der Luft.
Nach der unproblematischen Landung eilten sofort Rettungsteams zu dem Riesenflugzeug, um Brandherde zu löschen. Dann erst wurde das Ausmaß des Unfalls klar: Ein gut 20 Zentimeter großes Loch auf der Tragfläche. „Der Pilot hat seinen Job gut gemacht, es hätte schlimmer ausgehen können“, lobt der frühere Flugingenieur Neil Shephard.
Ermittlungen werden eingeleitet
Dies ist der größte Zwischenfall eines A380 in seiner dreijährigen Geschichte, in der bereits mehr als sieben Millionen Passagiere befördert wurden. Neben eines anderen Triebwerksschadens der Singapor Airlines 2009 in Paris, platzen im März dieses Jahres zwei Reifen beim Landen auf dem Flughafen in Sidney, wobei es sich hier ebenfalls um die Qantas Fluglinie handelte. Vorerst wurden alle weiteren Flüge mit dem Riesenvogel gestrichen, andere Fluglinien heben jedoch wie geplant ab. Die Ermittlungen werden von der australischen Luftfahrtbehörde ATSB geleitet, die von verschieden Nationen unterstützt und überwacht werden.
Quellen: Spiegel.de | Faz.net
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