Wissenschaftler bezeichnen Hartz IV als Luxus

Wissenschaftler haben nachgerechnet und behaupten nun,Hartz-IV-Empfänger erhalten zu viel Geld für normale Lebenskonditionen. Rauchen und Telefonieren – solche Tätigkeiten seien bereits Luxus.

Etwa jeder zehnte Deutsche erhielt Ende 2006 eine Grundsicherungsleistung wie Arbeitslosengeld II oder Hartz IV, so das Statistische Bundesamt. Zwei Wissenschaftler der TU Chemnitz sind jetzt zu demEntschluss gekommen, dass der Betrag, der Hartz-IV-Empfängern ausgezahlt wird, zu hoch sei. Laut ihrer Aussage benötigt ein durchschnittliches Existenzminimum in Deutschland einen deutlichgeringeren Eurobetrag.

132 statt 345 Euro

Während der Hartz-IV-Satz in 2006 im Westen 345 Euro und im Osten 331 Euro betrug, hätten die Wissenschaftler bereits 278 Euro als angemessen eingestuft. Würde der Betroffene aufAlkohol, Tabak und weitgehend auf Freizeitgestaltung verzichten, könnten ihm sogar 132 Euro reichen, heißt es weiter.

Experten zeigen Empörung

Auf diese Rechnung reagierten Experten sofort mit Unverständnis: Für den Paritätischen Wohlfahrtsverband sei die Studie „völlig indiskutabel“, der DeutscheGewerkschaftsbund (DGB) hält sie für „einseitig, pseudowissenschaftlich und zynisch“. Hartz-IV-Experte Rudolf Martens erinnerten die Zahlen an die Armenfürsorgedes letzten Jahrhunderts. Nach der knappen Rechnung der Wissenschaftler würde einem Kind pro Monat lediglich 79 Euro zustehen. „Das ist in etwa der monatliche Bedarf einesHundes in einem Tierheim“, sagte Martens.

Was meint ihr? Kann ein Mensch von 132 Euro pro Monat leben?
Diskutiert über die Kommentare!

Quelle: Spiegel.de

Bilder:
© Klaus-Uwe Gerhardt / pixelio

Kommentieren