Terroralarm in Amerika

Nach den beiden Bombenfunden in zwei Frachtmaschinen aus dem Jemen, haben die USA ihre Terrorabwehr verstärkt. Auf Geheiß des Präsidenten wurden die Kontrollen von Luftfracht verschärft. Die Maßnahmen sollen so lange wie nötig aufrecht erhalten werden.

Zwei Bomben innerhalb weniger Tage, beide an eine Synagoge in den USA adressiert, und aus dem Jemen stammend. Nach diesen beiden mutmaßlichen Anschlagsversuchen haben die Vereinigten Staaten die Kontrollen von Luftfracht drastisch verschärft. Auch Großbritannien, wo einer der beiden Sprengsätze an Bord einer Frachtmaschine entdeckt worden ist, prüft derzeit eine Verschärfung der Kontrollen. Die Sicherheitsbehörden in Deutschland sehen momentan allerdings keinen Grund, das ohnehin sehr hohe Sicherheitsniveau an deutschen Flughäfen noch weiter zu verschärfen. Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg zeigte sich am Rande des CSU-Parteitages dennoch besorgt und mahnte zu höherer Wachsamkeit: „Wir befinden uns generell in einer Situation, in der es immer wieder Terroranschläge geben kann. Für manche ist es abstrakt, aber es ist hoch konkret.“

Schwachstelle Luftfracht

Durch die beiden Funde ist in den USA wieder eine Sicherheitsdebatte über den Flugverkehr entbrannt. Bisher lag das Augenmerk hauptsächlich auf Passagierflugzeugen und weniger auf den internationalen Frachtmaschinen. Es wird nun befürchtet, dass die Terroristen versuchen könnten diese Schwachstelle gezielt auszunutzen. Wie mehrere amerikanische Medien am Wochenende übereinstimmend berichteten, konnten die beiden präparierten Pakete nur durch gezielte Hinweise aus Geheimdienstkreisen abgefangen werden und nicht etwa weil die Sicherheitsvorkehrungen an den Flughäfen ausreichend gewesen wären. Luftfracht wird in den USA meist nur durch einen Blick auf die Frachtpapiere überprüft. Dabei gilt offenbar je kleiner ein Paket ist, desto geringer die Kontrolle.

Per FedEx aus dem Jemen in die USA

Inzwischen ist klar, dass beide Pakete über das FedEx-Büro in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa aufgegeben worden sind. Nach Angaben saudischer Sicherheitskräfte weist die Bauart der in Dubai abgefangenen Bombe auf terroristische Gruppen wie Al Kaida hin. Nach diesen Vorfällen haben sowohl FedEx als auch der amerikanische Paketdienst UPS ihre Lieferungen aus dem Jemen eingestellt.

Alles nur ein Test?

Die Ereignisse der vergangen Tage machen deutlich, dass im Kampf gegen den internationalen Terror noch viele Anstrengungen nötig sein werden. Nachdem Al Kaida in Pakistan und Afghanistan militärisch stark unter Druck geraten ist, verlagert das Netzwerk seine Aktivitäten offenbar immer mehr in den Jemen. Mehrere Analysten und auch ein Vertreter der US-Regierung äußerten bereits den Verdacht, dass die jüngsten Bombenfunde nur ein Test der Sicherheitsorgane und ihrer Reaktionszeit gewesen sein könnten.

Quelle: Spiegel.de [1] [2]

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