Ausbildungswoche: Das Vorstellungsgespräch

Die Bewerbungen sind verschickt und jeden Tag steigt die Pulsfrequenz enorm, wenn mandie Post auf eine Reaktion durchsieht. Umso größer ist dann die Freude bei der Einladung zum Vorstellungsgespräch, denn das zeigt, dass das Unternehmen Interesse hat. Kaum klingt dieFreude ein wenig ab, beginnt das große Bangen: Was werden die fragen? Was ziehe ich an? Werden mir am Ende noch irgendwelche Fallen gestellt?

Vorbereitung

Das A und O ist bei jedem Vorstellungsgespräch eine gründliche Vorbereitung. Dazu gehört, sich zum einen rechtzeitig Gedanken über die Kleidung zu machen, welche Unterlagen manmitnimmt, wie man pünktlich zum Ort der Vorstellung kommt und das Informieren über das Unternehmen.

Hilfreich ist dabei zum Beispiel eine kleine Google Recherche: Was hat die Firma, bei der ich mich beworben habe, in letzter Zeit erreicht und was sind ihre Ziele und Probleme? Wichtig ist es auch,sich im Voraus klar zu werden, welche Gehaltsvorstellungen man hat: Man sollte sich keinesfalls unter Wert verkaufen, aber zu hohe Gehaltsvorstellungen sind ein Ausschlusskriterium vielerPersonalchefs. Darum ist es ratsam, vorher herauszufinden was in der entsprechenden Branche üblich ist und sich daran zu orientieren.

Kleidung

Die Kleidung sollte auf jeden Fall gepflegt aussehen. Das bedeutet nicht, dass ihr im Anzug auftreten müsst. Aber saubere Hände, gewaschene Haare und ordentliche Kleidung, in der ihr euchwohl fühlt, sind absolut unumgänglich. Kappen und Sonnenbrillen bleiben am besten zu Hause, genau wie die alten Turnschuhe. Und je nach Firma ist es auch die Überlegung wert, ob mannicht das Piercing vorher herausnimmt. Für die Damen der Schöpfung gilt: Übertriebene Freizügigkeit, zu starkes Make-Up oder aufdringliches Parfum kommen meist gar nicht gut an,“dezent“ heißt hier das Zauberwort.

Mögliche Fragen

Denkt über einige Fragen nach, die euch der Interviewer stellen könnte. Darunter fallen nicht nur plausible Erklärungen für negative Aspekte im Zeugnis (zum Beispielunentschuldigte Fehlstunden), sondern auch Fragen zu euren Hobbies.

Macht eure Schwächen zu Stärken: Wenn ihr unordentlich seid, sagt nicht „Ich bin meistens nicht besonders ordentlich“, sondern „Ich bin kreativ undmanchmal ein wenig unordentlich, aber meine Termine halte ich immer ein“. Warum seid gerade IHR für den Job richtig, wo liegt eure Motivation? Wo möchtet ihr in ein paar Jahrenstehen? Verkauft euch selbst ehrlich und überzeugend, aber versucht nicht eine aufgesetzte Rolle zu spielen, in der ihr euch nicht wohl fühlt.

Der große Tag

Am Tag des Vorstellungsgesprächs solltet ihr auf jeden Fall überpünktlich losfahren, denn Staus und Verspätungen sind nie auszuschließen. Bei allenVorstellungsgesprächen gilt: „Wer zu spät kommt, den bestraft die Personalabteilung“. Sollte trotz aller Vorkehrungen eine Verspätung nicht zu vermeiden sein,ist es ratsam in der Firma anzurufen und sich unter Nennung des Ansprechpartners und einer kurzen Begründung für die Verspätung zu entschuldigen.

Achtet darauf, dass ihr alle Unterlagen dabei habt: Die Einladung zum Vorstellungsgespräch, eure Bewerbungsunterlagen, Notizblock und Kugelschreiber und falls gefordert, eine Arbeitsprobe.Vergessene Unterlagen wirken unprofessionell und unorganisiert, also kontrolliert lieber dreimal, ob ihr alles habt. Entscheidet euch, alles in einer sauberen Mappe ordentlich mitzubringen, anstattdie Dokumente gefaltet in der Jackentasche unterzubringen.

In der Höhle des Löwen

Meldet euch höflich an und wartet geduldig, falls Mitbewerber anwesend sind. Scheut euch nicht, dass Gespräch zu suchen: Viele Personalchefs lassen die Bewerber beim Warten beobachten, umzu sehen ob sie geduldig, offen und teamfähig sind. Spätestens jetzt ist auch der Zeitpunkt gekommen, an dem der Kaugummi verschwunden und das Handy ausgeschaltet sein sollten.

Wenn ihr zum Gespräch gebeten werdet, begrüßt euer Gegenüber höflich und, wenn es euch angeboten wird, mit Händedruck. Setzt euch, wenn ihr dazu aufgefordert werdet undachtet auf eure Haltung. Ein simpler Trick für die richtige Haltung ist es die Position des Gegenübers zu kopieren – Verhaltensforscher haben herausgefunden, dass Menschen, die einandersympathisch sind, automatisch ähnliche Haltungen einnehmen. Abgesehen davon wird die Gefahr, übermäßig cool oder verschüchtert zu sitzen, dadurch minimiert.

Versucht nicht aus der Pistole geschossen zu antworten und in Details abzuschweifen, sondern überlegt euch klare, interessante Antworten und scheut euch nicht auch hin und wieder mal eine Fragezu stellen, zum Beispiel mit wem ihr zusammenarbeiten würdet oder wie bestimmte Abläufe in der Firma aussehen. Sollte man euch eine Zigarette anbieten, lehnt lieber höflich ab undkommt keinesfalls auf die Idee von euch aus während des Gesprächs zu rauchen.

Grundsätzlich gilt: Vorbereitung und Ehrlichkeit sind immernoch die besten Wege zum erfolgreichen Vorstellungsgespräch.

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