Barack Obama ist der erste farbige Präsidentschaftskandidatin der amerikanischen Geschichte. Knapp 40 Millionen Amerikaner verfolgten seinen Auftritt in einem Stadion in Denver am Freitag. Doch was steckt hinter all dem Rummel um den Weltverbesserer?
Da ist er also. Mal wieder. Ein Retter, der verspricht, die Welt ein kleines Stückchen besser zu machen, für den Weltfrieden eintritt, ein wahrer Naturfreund ist und dem kleinen Mann aufder Straße am liebsten bares Geld schenken würde.
Er verkörpert den amerikanischen Traum wie kein anderer und das kommt bei vielen Wählern an. Als armer Junge teils vom Sozialamt abhängig, quasi ohne Vater aufgewachsen und Teil einerFamilie, deren Vergangenheit in der Sklaverei liegt, ist Obama heute auf dem Weg ins weiße Haus. Was will man mehr, um die Errungenschaften der amerikanischen Gesellschaft und den Glauben ansich selbst wieder zu beleben?
Seine Ziele
Obama will als Präsident die Steuern für dieMittelschicht und die Arbeiterfamilien senken und kleine Unternehmen fördern. Natürlich will er das, schließlich muss er ja von irgendjemanden gewählt werden. Und natürlichkommt die Mehrheit der farbigen amerikanischen Bevölkerung, also wichtige Wählerstimmen, aus den unteren sozialen Schichten.
Er will in zehn Jahren nicht mehr vom Öl aus dem Nahen Osten abhängig sein und 150 Milliarden Dollar in erneuerbare Energien stecken sowie Atomkraft sicherer machen. Ob dafür die NaturAlaskas als Ausgleich angezapft werden muss oder wie dieses Programm sonst finanziert werden soll, davon spricht er nicht.
Den Irakkrieg will Obama „verantwortungsvoll beenden“, gibt jedoch keinerlei konkreten Aussagen, wie er sich das genau vorstellt. Er will die Diplomatie neu gestalten und mitneuen Partnern die Gefahren wie Armut, Völkermord und Klimawandel besiegen.
Diese Ideen klingen alle verlockend und das müssen sie auch. Immerhin ist Wahlkampf und der Wähler will gelockt werden. Amerika braucht eine starke Veränderung, doch ob sich diese nurmit Versprechungen bewerkstelligen lässt, bleibt offen. Denn Versprechungen gab es zu Hauf. Ehrlichkeit und konkrete Aussagen, denen Taten folgen, sind gefragt. Damit würde Obama zeigen,dass er die Welt wirklich ein wenig verändern will und auch kann. Und das würden wir uns doch alle wünschen.
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Quelle: Spiegel.de
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