Die Europameisterschaft 2008 – Der achte Spieltag

Der zweite Spieltag in der Gruppe D ist vorbei. Spanien erzielte in derNachspielzeit den Siegtreffer und sichert sich somit den Einzug ins Viertelfinale. Griechenland verspielte mit der zweiten Niederlage die Chance auf einen Platz in der nächsten Runde.


Schweden – Spanien

Auch im zweiten Spiel holten die Spanier den Sieg und auch dieses Mal war David Villa die ausschlaggebende Kraft der Mannschaft. Mit 2:1 entschied die „Seleccion“ die Partie für sich. In der 15.Minute bescherte Torres seiner Mannschaft den ersten Treffer und damit die Führung. Im Anschluss einer Ecke von der linken Seite spielte Xavi den Ball zurück zu Silva. Dieser schoss denBall von der halblinken Strafraumgrenze zum Fünfmeterraum und Villa brachte ihn mit seiner Schuhsohle ins schwedische Tor.

In der 22. Minute passte Ibrahimovc auf Larsson an der halblinken Strafraumseite, doch der Angreifer der Helsingborgs Idrottsförening (HIF) beförderte das Runde über den Kasten derSpanier. Zwei Minuten später der erste Schreck für die „Seleccion“: Abwehrchef Puyol wurde aufgrund einer Fußverletzung aus dem Spiel genommen, Nationaltrainer Aragones entschied sichfür Albiol, um die Mannschaft wieder komplett zu machen.

Als wäre dies nicht schon schlimm genug gewesen, sorgteIbrahimovc in der 34. Minute für den Ausgleich. Er schickte die Kugel aus sieben Meter Entfernung an Casillas vorbei ins Tor. Zuvor bekam er den Ball von Elmander zugespielt, der zunächstSchwierigkeiten hatte, den Ball unter Kontrolle zu bekommen. Rechtsverteidiger Ramos konnte es kaum erwarten und bot Ibrahimovc mit seiner Grätsche die richtige Vorlage für denAusgleichstreffer.

Zur zweiten Spielhälfte trat Ibrahimovc nicht mehr an, der Kniegeschädigte sollte sich schonen und sich für die letzte Gruppenpartie gegen Russland bereithalten. „Wirwollten kein Risiko eingehen. Ich denke, er wird im letzten Gruppenspiel gegen Russland auflaufen können“, sagte Lars Lagerbäck. Für ihn kam schließlich Rosenberg auf denRasen.

Nachdem sich nach etwa einer Stunde Spielzeit nicht mehr viel im Mittelfeld tat, entschloss sich Spaniens Trainer Aragones Xavi und Iniesta gegen Fabregas und Cazorlas auszuwechseln.

In der 64. Minute brachte Isaksson seiner Mannschaft Glück und ließ einen Zwölf-Meter-Schuss von Silva abprallen, Villa hielt nochmal drauf, doch der Torwart hielt seinen Kastensauber. Torres bekam den Ball vor seine Füße, aber anstatt ihn ins Tor zu befördern traf er einen Gegenspieler.

Die Schweden zogen sich langsam zurück und begaben sich in ihre“Lauer-Taktik“, die sich auch schon gegen die Griechen bewährt hatte. Gegen Ende zogen die Spanier nochmal richtig an und erzielten letztendlich den alles entscheidenden Treffer. Capdevila holtesich den Ball, flankte auf Villa und dieser sorgte aus ca. neun Metern für den Sieg – 2:1 in der 3. Minute der Nachspielzeit.


Griechenland – Russland

Der Titelverteidiger patzte auch in dieser Partie und so löste sich die letzte Chance auf das Viertelfinale in Luft auf. Rehagels Helenen fuhren zum zweiten Mal eine Nullrunde ein und sind damit nun endgültig ausgeschieden. Russlands Chancen auf den Einzug in die nächste Runde haben sich dadurch stark erhöht.

„König Otto“ blieb gelassen: „Ich bin gar nicht so enttäuscht. [..] Ich wusste ja, wozu wir in der Lage sind. Wir hätten einen guten Tag haben müssen, um die Russen zu schlagen.“ Russlands Trainer war hingegen mit dem Erfolg seiner Männer nicht ganz zufrieden: „Wir müssen aber unsere Chancen besser verwerten. Auf internationaler Ebene kann man nicht fünf, sechs hochkarätige Chancen kreieren, aber nur eine nutzen.“

Katsouranis, der Mann für ein ordentliches Mittelfeld, forderte schon vor dem Spiel gegen die Russen mehr Offensive. „Wir müssen offensiver spielen, sonst sind wir draußen!“

Doch gebracht hatte es nichts. In der ersten Spielhälfte kamen die Helenen nicht richtig in die Gänge und machten sich ihr Leben anfangs viel zu schwer. Rehagel stellte auf das 4-3-3-System um, welches sich in der Qualifikation erfolgreich bewährt hatte. Die russische Mannschaft agierte in der gewohnten 4-1-4-1-Formation.

Die griechische Mannschaft versuchte mit einfachen Pässen mehr Sicherheit ins Spiel zu bringen, jedoch kamen sie in entscheidenden Situationen nicht rechtzeitig in Fahrt; der erforderliche Druck blieb aus.

Griechenlands Kapitän Basinas bremste das Spiel immer öfter aus, die Abwehr strotzte stellenweise nur so vor Schwammigkeit. Russlands Mittelfeldspieler Semschow beförderte die Kugel in der 20. Minute nach einer Freistoßhereingabe Basinas‘ fast in den eigenen Kasten – die beste Möglichkeit für Griechenlands Führung.

In der 34. Minute mache Syrjanow die 1:0-Führung klar. Samek bot ihm eine schöne Vorlage durch einen Fallrückzieher und Syrjanow schob das Runde in das Eckige. Helenen-Keeper Nikopolidis lief zuvor ohne Grund an die Seitenlinie und machte so die Bahn frei. Kurz nach dem Führungstreffer verfehlte der Kopfball eines russischen Stürmers das Tor nur knapp.

In der zweiten Spielhälfte blühten die Griechen auf und machten mächtig Druck, doch die Gegener wussten sich erfolgreich zu wehren. In der 52. Minute hätte Pawljutschenko die Führung ausbauen können, jedoch ging sein Schuss ins Außennetz. Biljaletdinow verfehlte aus zwölf Metern daraufhin ebenfalls das Tor. Hätte Basinas den Ball nicht über die Latte geschickt, wäre dies in der 55. Minute der Ausgleich gewesen.

Auch Gekas und Giannakopoulos konnten Rehagel nicht vor dem Ausscheiden bewahren, zum Schluss blieb es beim 1:0 und die Griechen verspielten sich ihre letzte Möglichkeit zum Einzug ins Viertelfinale.

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