Türkei verbietet Homosexuellenverein

Ein türkisches Gericht hat einen Verein von Homosexuellen verboten,da dieser sich nicht mit der Moral des Landes vereinbaren lasse. Politiker verschiedenster Staaten erinnern jetzt an die Menschenrechtskonvention, die auch von der Türkei unterschriebenwurde.

Der verbotene Verein nennt sich „Lambdaistanbul“ und versteht sich als Organisation zur Unterstützung von Homo- und Bisexuellen, Transvestiten und Transsexuellen. Einsolcher Verein verstößt nach Meinung eines türkischen Gerichtes aber gegen die Moralvorstellungen der Türkei, insbesondere gegen das Verfassungsgebot zum Schutz der Familie.Abgesehen davon sei der Name „Lambda“ kein türkisches Wort, es ist der griechische Buchstabe L, der international oft als Symbol der Homosexuellen gebraucht wird.

„Lambdaistanbul“ will auf jeden Fall versuchen, das Urteil noch zu kippen, die türkische Presse berichtete, dass man vor das oberste Berufungsgericht Ankaras und notfallsauch vor den Europäischen Menschenrechtsgerichtshof in Straßburg ziehen will.

Homosexualität ist in der Türkei zwar nicht offiziell verboten, trotzdem werden Homosexuelle von Behörden und Justiz mit großem Misstrauen betrachtet, in der Bevölkerunggilt es bestenfalls als „Krankheit“. Rein rechtlich verstößt das Gebot sowohl gegen das Recht auf Versammlungsfreiheit als auch gegen Artikel 14, der die Diskriminierung aufgrundGeschlecht, Rasse, Religion, der politischen Überzeugung oder „irgend einer anderen Situation“ verbietet. Diese sind festgeschrieben in der Menschenrechtskonvention, die wie von allenMitgliedsstaaten des Europarates auch von der Türkei unterzeichnet wurde.

Experten sehen im Bekanntwerden des Falls einen herben Rückschlag für das Bemühen der Türkei um den EU Beitritt, der türkische Experte Cengiz Aktar sagte, die Entscheidungwerde sicherlich als Beispiel für negative Entwicklungen in den nächsten EU Fortschrittsbericht eingehen.

Quelle: GMX.de

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