Sachsens Ministerpräsident Milbradt tritt zurück

Lange stand er in der Kritik. Jetzt hat sich Sachsens Landeschef Milbradt dazuentschlossen, von allen Ämtern zurückzutreten. Ein Nachfolger für den 63-Jährigen ist mit dem bisherigen Finanzminister Tillich auch schon gefunden.

Die Affäre um die sächsische Landesbank wurden ihm zum Schluss zumVerhängnis. Der sächsische Ministerpräsident Georg Milbradt beugt sich dem Druck und tritt von allen politischen Ämtern zurück: „Ich habe mich entschlossen,16 Monate vor der nächsten Landtagswahl in Sachsen die Amtsgeschäfte als Ministerpräsident des Freistaates Sachsen und Vorsitzender der sächsischen CDU an einen Nachfolger zuübergeben“, sagte Milbradt. Als Nachfolger schlug er den bisherigen Finanzminister Stanislaw Tillich (CDU) vor. Tillich sei ein „kraftvoller und erfahrener Politiker, derbereits bewiesen hat, dass er den Freistaat weiter voranbringen kann“, so Milbradt weiter.

Milbradt stand wegen der Affäre um die sächsische Landesbank in der Kritik. Die Bank hatte sich in den USA mit Ramschhypotheken verspekuliert und war im vergangenen Jahr, als sie bereitskurz vor der Pleite stand, von der Baden-Württembergischen Landesbank übernommen worden.

Zu der Affäre kamen zum Schluss noch private Geschäfte des Ministerpräsidenten mit der SachsenLB hinzu. Erst vergangene Woche hatte die Staatskanzlei eingeräumt, dass Milbradt inden Jahren 1996 und 1999 von der Landesbank Kredite über 175.000 Euro bekommen hatte. Diese investierte er zusammen mit weiteren 212.000 Euro in Fondsprodukte einer Landesbank-Tochter. Seitdieser Veröffentlichung hatte der Koalitionspartner (SPD) eine persönliche Erklärung Milbradts gefordert, die dieser bisher immer strikt abgelehnt hatte.

Quelle: Spiegel.de

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