Der letzte Teil des RauteMusik Jahresrückblicks, der den meisten noch amStärksten in Erinnerung geblieben sein dürfte: der Dezember. Wir haben auch für den letzten Monat dieses Jahres die wichtigsten Ereignisse zusammengefasst.
Anfang Dezember gab es endlich einen Lichtblick im Bahnstreik: Nach langen Verhandlungen wurden die Streiks vorerst beendet, GDL und Bahn sindbisher aber nicht zu einer Einigung gekommen. Die GDL hat angekündigt, falls die Bahn den Forderungen nicht nachkommen sollte, werde man ab Januar wieder streiken.
Außerdem schien den deutschen Politikern zum ersten Mal aufzufallen, dass Managern großer Firmen Gehälter gezahltwerden, die in keiner Relation zu der von ihnen geleisteten Arbeit stehen. Die Manager argumentierten, ihre Gehälter seien durch die hohe Verantwortung, die sie tragen, gerechtfertigt.Innenminister Wolfgang Schäuble forderte im Rahmen der Diskussion, dass börsennotierte Unternehmen notfalls per Gesetz dazu verpflichtet werden sollten, ihre Finanzen offenzulegen.
An 13 Berliner Schulen ist seit dem 10. Dezember ein privater Wachdienst für die Sicherheit der Schüler zuständig. Dabei geht esnicht darum, die Schüler zu durchsuchen, sondern bei Handgreiflichkeiten auf dem Schulhof eingreifen zu können. Die Lehrer seien nicht mehr in der Lage, für die Sicherheit derSchüler zu sorgen und das sei auch nicht ihre Aufgabe. Geplant ist die Bewachung bis Juli 2008. Der Einsatz wird rund 200.000 Euro kosten.
Bayerns Luft wird rauchfrei. Das Bundesland, das sich zuerst am stärksten gegen die neuen Nichtraucherschutzgesetze gewehrt hatte, verabschiedete jetzt die strengsten Regelungen inder Bundesrepublik. Das Rauchen ist ab jetzt in Gaststätten, Schulen, Krankhäusern sowie anderen öffentlichen Einrichtungen und sogar im Festzelt verboten. Somit wird es 2008voraussichtlich das erste rauchfreie Oktoberfest in München geben.
Bei der Weltklimakonferenz auf Bali kündigte Deutschland an, die CO2 Emissionen bis 2020 um 40 % gegenüber 1990 zusenken, was von Greenpeace als Vorstoß gelobt wurde. Indien forderte, die Emissionsgrenzen pro Kopf festzulegen und Amerika wollte sich nicht auf konkrete Ziele festlegen. Eigentlich solltedort der Nachfolger des Kyoto-Protokolls beschlossen werden, aber erst 20 Stunden nach dem Ende der Konferenz einigten sich die Beteiligten gerade noch auf einen neuen Klimavertrag, der allerdingserst bis 2009 entstehen und 2012 in Kraft treten soll. Diesmal hofft man, dass die USA sich nicht, wie beim Kyoto-Protokoll, enthalten werden.
Der Bundestag hat beschlossen, dass die Mitarbeiter der Post ab 2008 in das sogenannte „Arbeitnehmerentsendegesetz“ aufgenommen werden und soden Weg für einen Mindestlohn frei gemacht, der ab Januar zwischen acht Euro und 9,80 Euro betragen soll. Mit den neuen Mindestlöhnen erlischt auch das Monopol der Deutschen Post. PrivateBriefzusteller wie das oft genannte Unternehmen „pin“ haben ihre eigenen Vorschläge für Mindestlöhne, die unter denen der Post liegen, eingereicht.
Der 17-jährige Marco W. wird nach acht Monaten aus der türkischen Untersuchungshaft entlassen und darf Weihnachten zu Hause beiseiner Familie verbringen. Ein Urteil ist in seinem Prozess aber noch nicht gefallen. Marco muss zum nächsten Verhandlungstermin im April in die Türkei zurückfliegen. Ihm wirdvorgeworfen, im Urlaub in der Türkei eine 13-jährige Engländern sexuell missbraucht zu haben.
Nachdem einige Zeit Ruhe in die Vogelgrippe-Panik eingekehrt war, wurde nun ein neuer Fall bekannt. Im Norden Brandenburgs wurde der auchfür Menschen gefährliche Erreger H5N1 bei einem privaten Halter nachgewiesen. Die Tiere wurden notgeschlachtet und eine Sperrzone mit einem Radius von 3km eingerichtet. Seit dem sind keineweiteren Fälle bekannt geworden.
Die Energieversorger werden, nachdem gerade erst die Strompreise erhöht wurden, zum Jahreswechsel auch den Gaspreis anheben. Verbrauchermüssen sich auf eine Verteuerung von rund 6% einstellen. Ökonomen rechnen sogar damit, dass der Gaspreis bis April 2008 noch weiter, nämlich bis zu 20 % steigen wird, da der Gaspreisan den ständig steigenden Ölpreis gekoppelt ist. Verbraucher sollten die Preise der Anbieter vergleichen und versuchen, sich den Preis garantieren zu lassen, damit sie langfristig sparenkönnen.
Die pakistanische Politikerin Benazir Bhutto wurde bei einem Anschlag auf einer ihrer Kundgebungen getötet. Bhutto war gerade erst nach achtJahren Exil nach Pakistan zurückgekehrt, um dort als Vorsitzende der Partei PPP den Kampf gegen religiösen Extremismus und für Demokratie und Frieden aufzunehmen. Bereits bei ihrerAnkunft in Pakistan wurde ein Anschlag auf sie verübt, bei dem 140 Menschen starben, Bhutto jedoch entkam. Am 27. Dezember schoss ein Attentäter auf Bhuttos Auto und sprengte sich danachselbst in die Luft, wobei er mindestens 20 weitere Menschen mit in den Tod riss. Bhutto erlag kurz darauf im Krankenhaus ihren Verletzungen und wurde mittlerweile in ihrer Heimatstadt beigesetzt.Bhuttos Ermordung führte zu zahlreichen Unruhen im Land, mittlerweile gilt in vielen Regionen Schießbefehl gegen die Demonstranten und man erwägt, die Parlamentsewahlen, die inwenigen Tagen stattfinden sollen, zu verschieben.
Quelle: RauteMusik Archiv