Ein schöner Tag für den neuen Arbeitsminister Scholz. Kaum im Amt kann erbereits einen neuen Rekord verkünden. Es gibt so wenige Arbeitslose in Deutschland wie seit 14 Jahren nicht mehr. Rund 3,38 Millionen Menschen waren im November ohne Arbeit.
Damit sank die Quote auf 8,1 Prozent, nicht nur für den Arbeitsminister eine positive Überraschung. Auch Experten zeigten sich überrascht über die Ergebnisse: Der Arbeitsmarkt inDeutschland hat sich demnach im November deutlich besser entwickelt, als zunächst angenommen. Die Bundesagentur für Arbeit hat im November rund 53.000 Arbeitslose weniger verzeichnet alsnoch im Oktober.
Der neue Arbeitsminister Olaf Scholz (SPD) hatte die gute Nachricht im Bundestag bereits vor der offiziellen Pressemitteilung der Bundesagentur verkündet. Die Anzahl der Arbeitslosen sank auf3,38 Millionen. Das sind rund 600.000 weniger als noch vor einem Jahr. Gleichzeitig ist dieser Stand der niedrigste seit Juni 1993. Im Oktober hatte es erstmals seit zwölf Jahren weniger alsdreieinhalb Millionen Arbeitslose gegeben. Der Arbeitsmarkt profitiert dabei vom guten Wirtschaftswachstum, welches zum Aufbau neuer Arbeitsplätze führt.
„Die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt setzt sich fort“, sagte BA-Chef Frank-Jürgen Weise. „Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist im Novemberzurückgegangen. Erwerbstätigkeit und Beschäftigung wachsen weiter, und die Zahl der offenen Stellen ist nach wie vor hoch.“ Weise führte die positiven Zahlen vor allem aufdie gute Konjunktur und den damit verbundenen Aufbau sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung zurück.
Von Volkswirten wurden die neuen Zahlen ebenfalls positiv aufgenommen. „Es sind erfreuliche Zahlen“, sagte Matthias Rubisch von der Commerzbank. „DerArbeitsmarkt läuft weiter gut, das Wirtschaftswachstum wirkt sich weiter deutlich positiv aus. Die Verlangsamung der Konjunktur sieht man noch nicht.“
Ökonomen warnen allerdings vor zuviel Jubelstimmung. „Die Verbesserung war stärker als erwartet. Der deutsche Arbeitsmarkt hat in den vergangen zwei Jahren einebeeindruckende Verbesserung erlebt“, sagte Bernd Weidensteiner von der DZ-Bank. Es spreche aber Einiges dafür, dass die Arbeitslosigkeit im kommenden Jahr auf Grund eines schwächerenWirtschaftswachstums langsamer abgebaut werde.
Quelle: Spiegel.de