Anschlag auf russischen Schnellzug

Am Montag, den 13. August 2007, wurde vermutlich durch Terroristen ein Anschlag auf diewichtigste Zugverbindung Russlands ausgeübt. Der „Newski Express“ entgleiste auf Grund dessen zwischen Moskau und St. Petersburg – zum Glück gab es aber keine Toten.

Laut den Angaben von Gestern ermittelt nun die dortige Gerneralstaatsanwaltschaft wegen Terrorverdachts. Nach ersten Hinweisen werden von den Behörden bereits Phantombilder von zweiVerdächtigen gefertigt. Diese Personen wurden nach Aussagen von Passanten kurz vor der Explosion an den Bahngleisen gesichtet, meldete die Agentur Interfax bereits am Abend. Am gestrigen Tagteilte das russische Innenministerium mit, die Bombe wäre ferngezündet worden. Es war ein selbstgebauter Sprengsatz der vor der Lokomotive des mit 251 Menschen besetzten Zuges explodierte.Der Bahnunternehmer gab an, es wären 25 Verletzte gewesen, die man sofort in umliegende Krankenhäuser einlieferte, drei davon schweben in Lebensgefahr. Ausländer wären nicht imZug gewesen.

Die Ermittler sagten, dass die Wucht des Sprengsatzes etwa der Stärke von zwei Kilogramm TNT entsprach. Die explosive Mischung wurde auf den Gleisen bei Nowgorod Weliki, etwa 500 Kilometer nördlich von Moskau, angebracht. „Die Terroristen hatten es allem Anschein nach auf einen maximalen Schaden abgesehen“, so ein Sprecher der Sonderkommission. Alles deute auf eine feinsäuberliche Planung hin. Der Vize-Generalstaatsanwalt, Alexander Bastrykin, erklärte gegenüber der Agentur Interfax, dass andere Gründe für den Anschlag nicht ausgeschlossen werden könnten. Durch die Explosion kurz vor einer Bahnbrücke wurde ein eineinhalb Meter großer Krater in den Boden gerissen und die Waggons entgleisten. Von Passanten wurde gesehen, dass die Fahrgäste und einige der Angestellten vermutlich in den Wagen eingeschlossen waren und die Fenster dann eingeschlagen hätten um aus den Trümmern zu flüchten.

Durch den Chef des Inlandgeheimdienstes (FSB), Nikolai Patruschew, wurden zunächst verschärfte Sicherheitsregeln angekündigt, da die Hintergründe vorerst unklar waren. Schon mehrmals hatten in den letzten Jahren tschetschenische Rebellen und denen nahestehende Extremisten auf diverse zivile Ziele Anschläge verübt. Nun wurden erste Hinweise darauf gefunden, die darauf schließen lassen, dass dieser Anschlag mit einem Terrorakt von 2005 in Verbindung stehen könnte. Auch damals wurden bei einem Anschlag auf einen Zug zwischen der tschetschenischen Hauptstadt Grozny und Moskau ähnliche Bauteile für den Sprengsatz benutzt.

Patruschew, der auch Leiter des nationalen Anti-Terror-Komitees ist, meinte: „Es darf nicht zugelassen werden, dass mögliche terroristische oder extremistische Handlungen die Lage im Land destabilisieren.“ Von daher wäre es dringend notwendig, diverse zusätzliche Maßnahmen einzurichten, die vorbeugend auf Terroranschläge und andere Notfälle gerichtet sind. Während der Explosion waren tausende chinesische, russische, sowie aus den vier ehemaligen Sowjetrepubliken aus Zentralasien, Soldaten im südlichen Ural stationiert um an einem Anti-Terror-Manöver teilzuhaben.

Am Montag, den 16. August 2007 werden die Staatschefs der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) auf einem Gipfeltreffen im kirgisischen Bischkek über mögliche Konzepte zur Bekämpfung des Terrors diskutieren.

Quelle: N24 online

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