Verseuchte Infusion in Uniklinik

Es ist sein zarter Anblick, welcher einem das Herz erweichen lässt. Wenn ein Säugling das Licht der Welt erblickt, ist die Freude meist groß. Doch in der Mainzer Uniklinik verstarben letzten Samstag zwei Säuglinge, einer schwebt noch in akuter Lebensgefahr. Wieso verwandelte sich der schönste Moment im Leben werdender Eltern zum Albtraum?

Mit Darmbakterien verseucht

Eine verseuchte Infusion, die als Ernährungslösung fungierte, sorgte dafür, dass sich am Wochenende zehn Säuglinge und ein fünfjähriges Kind mit dem Enterobacter-Darmvirus infizieren konnten. Während zwei davon am Samstag verstarben, konnte der Zustand der restlichen Kinder wieder stabilisiert werden. Bei einem einzigen jedoch müsse mit dem Schlimmsten gerechnet werden, da selbiges vorher schon schwach gewesen sei, bevor es mit dem Virus infiziert wurde.

Waren die Schläuche nicht steril?

Die Klinikleitung und die Behörden führen unterdessen die Ermittlungen weiter, um die Quelle der Verunreinigung herauszufinden. Dabei können die einzelnen Zutaten der Ernährungslösung an sich ausgeschlossen werden. Wesentlich wahrscheinlicher kann davon ausgegangen werden, dass die Schläuche, über die die Lösung geleitet wurden, verunreinigt waren. Dies könnte auf menschliches Versagen zurückzuführen sein. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung.

Schwerer Schicksalsschlag

Zwar sei dennoch sicherheitshalber der Zulauf der Lösungszutaten vom bisherig bevorzugten Hersteller eingestellt worden und derzeit verwende man Zutaten eines anderen Herstellers, so die Klinikleitung, doch dennoch lässt es sich kaum verbildlichen, welch einen Schicksalsschlag die Eltern der beiden verstorbenen Säuglinge erlitten haben. Es ist der schönste Moment im Leben werdender Eltern, doch kann dieser so schnell zum Albtraum werden.

Quellen: Spiegel.de | Swr.de

Bilder: (cc) Carin Araujo/Wikimedia.org

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