Das Mainzer Arbeitsgericht verhandelt über den Widerspruch der GDL. Sollte dieGewerkschaft der Lokführer nicht Recht bekommen, wird diese unverzüglich Berufung einlegen. Mit weiteren Warnstreiks wollen sie aber ohnehin bis Donnerstag warten, da es dann letztmaligTarifverhandlungen geben wird. Transnet droht mit Kündigung.
Die Deutsche Bahn hatte die Streiks durch das Arbeitsgericht verbieten lassen. Der Arbeitgeber befindet die durchgeführten Warnstreiks als „unrechtmäßig undunverhältnismäßig.“ GDL-Vorsitzender Schell meinte, „der nächste Donnerstag ist nun definitiv das letzte Mal, wo es uns gelingen kann, eine Einigung, eineLösung zu finden.“ Wie es danach weitergeht, wird die Gerichtsverhandlung sowie die für Montag angesetzten Beratungen der Gewerkschaftsgremien zeigen.
Entgegen allen bisherigen gescheiterten Verhandlungen ist der Großkonzern weiterhin zuversichtlich und glaubt an eine baldige Einigung. Gleichzeitig halte man an seinem Angebot, das die beidenanderen Gewerkschaften GDBA und Transnet bereits unterschrieben haben, fest. „Dies ist der beste Abschluss, den es jemals bei der Bahn gegeben habe“, sagte PersonalvorstandMargret Suckale.
Transnet ließ verlauten, dass sie den am Anfang der Woche abgeschlossenen Tarifvertrag wieder kündigen werden, sollte bei den kommenden Verhandlungen mit der GDL ein höhererTarifabschluss das Ergebnis sein. Sie hatte schon im Vorfeld vor einzelnen Abschlüssen gewarnt und diese als „nicht akzeptabel“ deklariert.
„Es müsse bei der Bezahlung nach den üblichen Prinzipien wie Qualifikation, Anforderungen und Leistung gehen und nicht nach Berufsgruppen“, forderte der Vorsitzendeder Bahn-Gewerkschaft Transnet, Norbert Hansen. Des Weiteren ist er der Meinung, dass sowas gerade denjenigen gegenüber nicht fair ist, die eben nicht in der Lage sind, ein solch hohesDrohpotenzial auszusprechen.
Schließlich bot er Schell, Chef der GDL, an, sich mit ihm zusammenzusetzen, um gemeinsam über eine höhere Eingruppierung der Lokführer zu sprechen.
Quelle: Heute Nachrichten online