Jan Ullrich: Doping-Verdacht erhärtet sich

Es sieht schlecht aus für den Ex-Radprofi Jan Ullrich. Die neun Blutbeutel, welchein Spanien beim Doping-Arzt Eufemiano Fuentes gefunden worden waren, stammen von ihm. Dies beweist ein DNA-Vergleich der Behörden. Zwar beweist dies noch kein Doping, ist aber einerdrückendes Indiz für den umstrittenen Kontakt zwischen Fuentes und Ullrich.

Jan Ullrichs Anwälte hatten zuvor alles versucht, die spanischen Behörden an die Herausgabe der Blutproben zu hindern, doch sie blieben erfolglos. Schon bevor die DNA-Probe denendgültigen Beweis lieferte, wiesen mit „Jan“ angeschriebene Beutel und der Codename „Sohn von Rudy“ (in Anlehnung an Ullrich-Betreuer Rudy Pevenage) auf den Zusammenhang zwischen demDoping-Arzt und dem deutschen Radstar hin.

Hoher Aufstieg, tiefer Fall

Ein beschämendes Ende für eine Karriere, die für Ullrich einst so glanzvoll begann: 1997 gewann er die Tour de France, 2000 wurde er Olympiasieger, 1999 und 2001 Weltmeister im Zeitfahren. Somit gilt er als erfolgreichster Deutscher Radfahrer. Doch dann kam das Jahr 2006 und der Dopingskandal rund um die „Operación Puertos“ und den spanischen Arzt Eufemiano Fuentes, wo er vor der Tour de France zusammen mit anderen hochkarätigen Stars verdächtigt wurde, im Kontakt mit dem Skandalmediziner zu stehen.


Rücktritt unter Unschuldsbeteuerungen

Dann ging alles sehr schnell: Das T-Online-Team warf die damalige Leaderfigur aus dem Team. Zerknirscht und voller scharfer Vorwürfe an seine Kritiker trat Ullrich Ende Februar dieses Jahres zurück. Geäußert hat er sich zu den Doping-Vorwürfen bis heute nicht. Seine einzige Aussage zu diesem Thema war: „Ich habe in meiner Karriere nicht betrogen und niemanden geschädigt.“

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