Der neunte Monat des Jahres 2006 war sehr ereignisreich: Zuerst entsetzte derGammelfleischskandal Deutschland. Später wurde der Thronfolger des japanischen Kaisers geboren. Michael Schumacher verkündete in Italien seinen Rücktritt, Tony Blair tat dasselbe inLondon. „Papa Razzi“ Papst Benedikt XVI. löste anlässlich einer Rede an der Universität Regensburg mit einem „islamfeindlichen“ Zitat heftige Reaktionen aus.
Gammelfleischskandal
Kaiserlicher Thronfolger in Japan und TV-Auftritt von Natascha Kampusch
Prinzessin Kiko brachte den Jungen, mit Namen Hisahito per Kaiserschnitt zur Welt. Der Sohn von Prinz Akishino sollte nach seinem Vater und seinem Onkel, dem Kronprinzen Naruhito, der Dritte in der Thronfolge sein. Ganz Japan feierte die Geburt ihres neuen Prinzen, allerdings schwelen in der Kaiserfamilie weiterhin die Konflikte.
Entführungsopfer Natascha Kampusch überraschte bei ihrem ersten öffentlichen Interview, das auf dem Sender ORF gezeigt wurde, mit ihrem Mut und Selbstbewusstsein. Sie wäre stärker als ihr psychisch labiler Entführer gewesen, meinte sie. Auch hätte sie während ihrer achtjährigen Gefangenschaft oft Hunger leiden müssen. Die junge Frau erklärte, dass sie in Zukunft ihr Abitur nachholen möchte, um später zu studieren oder Schauspielerin zu werden.
Nach dem 90. Grand Prix Sieg in Monza/Italien gab Michael Schumacher seinen Rücktritt bekannt. In einem Interview erklärte er, dass es für ihn wichtig sei, auf höchstem Niveau zu fahren und dass er sich nicht sicher sei, ob er in Zukunft noch die Kraft dafür haben werde. Zudem wolle er seinem Teamkollegen Felipe Massa bei seiner Karriere nicht im Weg stehen.
Papst-Zitat von Regensburg
Papst Benedikt XVI. besuchte seine Heimat Bayern und wurde von Gläubigen herzlich empfangen. Jedoch legte sich schon bald ein trübendes Ereignis über die Willkommensfreuden: Der Papst zitierte während einer Vorlesung an der Universität Regensburg einen mittelalterlichen byzantinischen Kaiser, der sich kritisch über den Islam geäußert hatte und meinte, der Islam würde die Religion mit dem Schwert unter die Leute bringen.
Internationale Proteste von diversen muslimischen Regierungen und Organisationen folgten. Mancherorts gingen die Leute auf die Straße und verbrannten Papstpuppen und Deutschlandflaggen. Von Seiten der extremistischen Organisation Al Quaida ging sogar eine Morddrohung gegen den Papst ein.
Man forderte eine Entschuldigung, die prompt folgte: Das katholische Kirchenoberhaupt machte deutlich, dass die Äußerungen des Kaisers nicht seinen eigenen Ansichten entsprächen.
Blair kündigt Rücktritt an
Der englische Premier Tony Blair verkündet seinen Rücktritt für Ende Mai 2007. Wegen dem schlecht laufenden Irakkrieg, dem Desaster im amerikanisch-israelischen Krieg gegen Libanon und Regierungsskandalen sank seine Beliebtheit unter dem englischen Volk drastisch.
Auch parteiintern wuchs der Druck auf den höchsten Politiker Englands, vor allem von Seiten der Blair-Gegner unter Schatzkanzler Gordon Brown, der die Nachfolge des Premiers im nächsten Jahr antreten sollte.
Quellen: Wikipedia | ORF | Credit Suisse