Studenten stören Rede Achmadinedschads

Wie die Nachrichtenagentur „Fars“ berichtet, solleniranische Studenten am Montag bei einer Rede des Staatspräsidenten Mahmud Achmadinedschad an der Universität in Teheran gestört haben. Sie stürmten dasPodium und riefen dabei „Tod dem Diktator“.

Anschließend soll es laut Angaben der Nachrichtenagentur „Fars“ zu einer Schlägerei zwischen den Anhängern und Gegnern Achmadinedschads gekommen sein. DerPräsident selbst soll dagegen ziemlich ruhig auf den Zwischenfall reagiert haben. Er habe nur erklärt, das diejenigen, die gegen die Unterdrückung der Meinungsfreiheit antretenwürden, die Mehrheit daran hindere, seiner Rede zuzuhören. Nachdem die protestierenden Studenten aus dem Saal gebracht wurden, hielt der iranische Staatspräsident seine Anrede voreiner Hundertschaft von Studenten.

Am Montag wurde außerdem die umstrittene Holocaust-Konferenz eröffnet,die von Achmadinedschad angeregt wurde. Nach seinen Angaben sei der Mord an Millionen von Juden im Zweiten Weltkrieg nichts weiter als ein Mythos. An der zweitägigen Konferenz in Teheran nehmen67 Wissenschaftler aus 30 Ländern teil.

Über das Ziel dieser Veranstaltung sagte Rassul Mussawi, Leiter des Instituts für Politische und Internationale Studien, dass ein freier Meinungsaustausch über dieses historischeEreignis im Vordergrund stehe. Das Institut gehört zu dem iranischen Außenministerium an. „Die Konferenz bietet die Möglichkeit, Fragen zum Holocaust abseits vonwestlichen Tabus zu diskutieren,“ sagte Mussawi. Dabei gehe es weder darum, den Holocaust zu leugnen, noch ihn zu beweisen.

Kritik bezüglich dieser fragwürdigen Konferenz hagelte es auch vonSeiten der Bundesregierung. Der iranische Außenminister Manutschehr Mottaki wies diese allerdings als vorhersehbar zurück: „Wenn die offizielle Version des Holocausts inZweifel gezogen wird, dann wird auch die Identität und das Wesen Israels in Zweifel gezogen werden,“ sagte Mottaki gegenüber den Delegierten. Außerdem fügte er hinzu:„Und wenn sich der Holocaust während dieser Besprechung als historische Tatsache herausstellt, was für einen Grund gibt es dann, dass die muslimische Bevölkerung derRegion und die Palästinenser den Preis für die Verbrechen der Nazis zahlen müssen?“

Bereits in der vergangenen Woche machte die Bundesregierung ihren Unmut über die Konferenz bekannt. Der iranische Geschäftsträger wurde dazu ins Auswärtige Amt bestellt. Abernicht nur Deutschland äußerte sich kritisch gegenüber der Konferenz. Auch die USA und Israel gaben ihren Unmut bekannt. Die israelische Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem siehtdarin sogar einen Versuch, extremistischen Ansichten einen wissenschaftlichen Anstrich zu geben.

Quelle: N24 Online

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