Israel: Katzavs Ende als Präsident ist nah

Allen Anzeichen nach wird der 60-jährige Mosche Katzav nichtmehr lange Präsident in Israel bleiben. Nachdem die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen ihn aufgenommen hat, fordern nun mehrere Politiker seinen Rücktritt.

Katzav werden mehrere Delikte vorgeworfen: Vergewaltigung, sexuelle Nötigung in mehreren Fällen, Korruption im Amt und Behinderung der Justiz. Mindestens zehn Mitarbeiterinnen vomPräsidenten sollen der Polizei berichtet haben, von Katzav sexuell belästigt worden zu sein.

Der Präsident selbst will derweil von der Vorfällen nichts wissen. Immer wieder beteuerte er seine Unschuld und behauptet, von einer „Ganovenbande“ erpresst zuwerden. Die Meinungen der Medien hält er für eine Verleumdungskampagne gegen ihn. Skurrilerweise war er es selbst, der sich in diese missliche Lage brachte. Vor einiger Zeit meldete er denJustizbehörden einen Erpressungsversuch einer seiner ehemaligen Sekretärinnen. Erst durch die dann angestellen Ermittlungen wurde der Skandal und dessen Tragweite aufgedeckt.

Yule TamirIn der Öffentlichkeit ist man inzwischen der eindeutigenMeinung, dass Katzav von seinem Amt als Präsident zurücktreten soll. Sollte er das nicht tun, kann keine Anklage gegen ihn erhoben werden, denn seine Immunität schützt ihn davor.Nur der Knesset, das israelische Parlament, kann ihn mit einer 2/3-Mehrheit des Amtes entheben. Dies unterstützen würde unter anderem die Bildungsministerin Yuli Tamir. „Der Präsident muss zurücktreten, und wenn er es nicht tut, dann werden wir meiner Einschätzung nach ein Verfahren einleiten, ihn dazu zu zwingen“, so ihre Worte.

Auch in den Medien sieht man die Lage ähnlich. Schlagzeilen wie „Leben Sie wohl, Präsident Katzav“ und „Es gibt keine Alternative zu einemAbschied“ bringen Katzav immer mehr in Bedrängnis. Normalerweise wäre seine Amtszeit erst im kommenden Jahr beendet.

Quellen: Netzeitung.de | HamburgerAbendblatt Online

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