Israelische Truppen marschieren im Libanon ein

Beirut – Nachdem die Hisbollah Miliz zwei Israelisentführt hatte, marschierte Israel als Antwort mit Luft- und Boden-Truppen im Libanon ein. Es wird von heftigen Gefechten berichtet. „Unsere Flugzeuge, unsere Panzer und unsereArtillerie operieren auf libanesischem Gebiet“, so ein Militär Sprecher.

Im nahen Osten überschlagen sich die Ereignisse. Nachdem die Hisbollah Miliz die Entführung von zwei Israelischen Soldaten im Hisbollah-Sender al-Manar bekannt gegeben hatten, zögertendie Israelis nicht lange und starteten Angriffe auf vermutete Stellungen und Verkehrswege, um zu verhindern, dass die Soldaten weiter ins Landesinnere gebracht werden.

In einem Fax teilte die schiitische, pro-iranische libanesische Organisation der Nachrichtenagentur AP jedoch mit, dass die entführten Soldaten bereits in sicheres Gebiet gebracht worden sind.Als Bedingung für die Freilassung der beiden Soldaten forderte sie die Freilassung mehrere Gefangenen von Israel. Anhänger der Organisation feierten in Vororten Beiruts und verteiltenSüßigkeiten als Zeichen des Triumphs.

Zuvor hatten Kämpfer der im Libanon legalen Partei Israelische Grenzstellungen mit Raketen und Granaten beschossen. Dabei sind nach Israelischen Angaben mindestens drei Menschen getötetworden. Die Israelische Armee erwiderte das Feuer auf Stellungen im Libanon. Israels Regierungschef Ehud Olmert berief eine Krisensitzung des Kabinetts ein. Die Bewohner des Grenzgebietes sindaufgefordert worden, in Bunkern Schutz zu suchen. Es ist der bisher schwerste Gewaltausbruch seit Ende Mai.

Die letzte Entführung Israelischer Soldaten in den Libanon liegt nun sechs Jahre zurück. Damals waren die Leichen der Soldaten im Zuge eines Gefangenenaustausches nach Israel zurückgebracht worden.

Die Eskalation der Gewalt an der Grenze zum Libanon kommt zu einer denkbar ungünstigen Zeit. Erst vor kurzem war die Armee Israels mit einer Grossoffensive in den Gazastreifen eingedrungen, umeinen Gefangenen Soldaten zu befreien. Zu seiner Entführung hatten sich drei radikale Palästinenser Gruppen, darunter auch der radikale Armee der Regierungspartei Hamas, bekannt gegeben. Esist noch unklar, was die Antwort Israels auf diese Entführung sein wird. Nach der Krisensitzung des Israelischen Kabinetts werden wir schlauer sein.

Quelle: Spiegel online

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