Deutschland verliert gegen Serbien

In einem intensiven Spiel gegen kompakte Serben und ab der 37. Minute in Unterzahl spielend, musste die deutsche Nationalelf eine 0:1-Niederlage einstecken. So landeten die „Löw-Schützlinge“ heute wieder hart auf dem Boden der Tatsachen und konnten nicht an ihr überragendes Auftaktspiel gegen Australien anknüpfen.

Deutschlands Coach Joachim Löw vertraute auch dieses mal wieder auf die Elf, die gegen Australien so erfolgreich spielten – auf der anderen Seite stellte Trainer Radomir Antic nach der 0:1-Niederlage gegen Ghana dreimal seine Mannschaft um.

Mit äußerst guten Bedingungen starteten beide Mannschaften ins Spiel, in dem schnell zu erkennen war, dass die Serben versuchten, Deutschland bereits in der gegnerischen Hälfte zu stören. Dennoch gab es in der siebten Minute einen gefährlichen Volleyschuss von Podolski, der leider knapp am Tor vorbei ging. Die Antic-Schützlinge operierten meist mit weiten Pässen auf Sturmriese Zigic, der nachrückenden Akteuren die Bälle vorlegen sollte. Klare Möglichkeiten gab es auf beiden Seiten keine, da das Tempo überschaubar blieb und beide Mannschaften wenig risikoreich spielten. Seltene Abweichungen taktischer Grundordnungen boten den Rivalen nur wenig Spielraum für freie Entfaltung.

Schiedsrichter brachte viel „gelbe“ Farbe ins Spiel

Der einzige, der wirklich Farbe ins Spiel brachte, war Schiedsrichter Undiano, der Spanier, der mit seiner etwas kleinlichen Regelauslegung häufig die gelbe Karte zog. Innerhalb nur kurzer Zeit waren Klose und Khedira auf der einen, Ivanovic und Kolarov auf der anderen Seite verwarnt. In der Mitte des erstens Durchgangs war die deutsche Elf deutlich häufiger in Ballkontakt, scheiterten dann aber meist an den starken Verteidigern der Serben. Klose traf sogar in der 31. Minute nach einem Zuspiel von Özil, allerdings stand er davor deutlich im Abseits.

Nun kam frischer Wind in die Partie: In der 34. Minute schoss Kolarov einen Freistoß aus 25 Metern Entfernung knapp am Tor vorbei und nur eine Minute später köpfte Klose in aussichtsreicher Position leider ins Leere. In der 37. Minute passierte das, was das Spiel zum Kippen brachte: Klose, der bereits verwarnt war, leistete sich an der Mittellinie ein Allerweltsfoul, was einem Routinier wie ihm eigentlich nicht passieren sollte und kassierte dafür gelb-rot. Nur eine Minute nach Kloses Abgang schaffte es Krasic auf der rechten Seite Badstuber zu überlaufen und in die Mitte zu flanken. Dort legte Zigic per Kopf auf Jovanovic ab, der freistehend aus kurzer Distanz Neuer keine Chance ließ. Noch vor der Pause versuchte die deutsche Nationalmannschaft den Ausgleich zu erzwingen, was mit einem starken Lattenschuss von Khedira fast gelang.

Zweite Halbzeit begann vielversprechend

In der zweiten Hälfte begannen beide Teams unverändert. Der Kampfgeist der Deutschen war erwacht und sie versuchten die Serben in die Knie zu zwingen – in der 55. Minute geriet Schweinsteigers 16-Meter-Schuss zu zentral und nur drei Minuten später landete Podolskis „Bombenschuss“ nach einem Traumpass von Özil im Außennetz.

Nach einem völlig unmotivierten Handspiel von Vivic im Strafraum sah dieser gelb und für Deutschland gab es Elfmeter. Podolski wollte diesen verwandeln, aber bei all dem Pech, den die deutsche Mannschaft an diesem Tag hatte, scheiterte er in der 60. Minute an Torhüter Stojkovic. Die Antic-Elf hielten sich in der ersten Hälfte der zweiten Halbzeit mehr im Strafraum auf als im Sturm, was sich aber in der zweiten Hälfte ändern sollte und fast zur Vorentscheidung durch Jovanovic führte. Glücklicherweise endetet dieser Angriff in der 67. Minute an Neuers Pfosten.

Beide Seiten begannen auszuwechseln – Marin und Cacau kamen für Müller und Özil, genau wie auf der Gegenseite Kacar für Ninkovic. Eine erneute Torchance in der 74. Minute hatte Zigic, der nach einem Kopfstoß nur die Oberlatte traf. In der 77. Minute zog Löw die letzte Offensivposition, indem er Gomez für Badstuber einwechselte. Jedoch alle Strategien waren an diesem Tag ohne Wirkung, außer einem „Podolski-Knaller“ in der 84. Minute, der knapp sein Ziel verfehlte, passierte nicht mehr viel und es blieb bei der 0:1-Niederlage.

Nun muss sich Deutschland am 23. Juni um 20.30 Uhr in Johannesburg gegen Ghana behaupten. Bleibt zu hoffen, dass sie an diesem Tag mehr umsetzen können als heute.

Quelle: Kicker.de

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