Jauch sagt der ARD ab

Eigentlich sollte Günther Jauch an die Stelle von Sabine Christiansen treten undschon bald eine Polit-Talkshow in der ARD moderieren. Nun die Überraschung: Der Moderator gab dem Sender einen Korb.

Laut Jauch soll die ARD immer wieder darauf zu sprechen gekommen sein, dass er journalistisch nur für das „Erste“ arbeiten solle. Anscheinend wurden ihm auch weitere Sendungen angeboten. Dieslehnte Jauch aber ab: „Ich wollte aber keine Zusagen über den Sonntagabend hinaus geben“, so der 50-Jährige.

Außerdem wollte die ARD die Zuständigkeit der Show wohl an die Chefredakteure weitergeben. Dies lehnt Jauch aber grundsätzlich ab: „Damit wäre nach meinerAuffassung die Sendung dem ständigen Risiko ausgesetzt, zum Spielball der politischen Farbenlehre innerhalb der ARD zu werden.“

Thomas Baumann, Chefredakteur der ARD, wies diesen Vorwurf zurück: „Was Günther Jauch mit ‚politischer Farbenlehre‘ meint, weiß ich nicht. Redaktionelle Entscheidungenfinden in meiner Koordination nicht nach Proporzdenken oder Farbenlehren statt, sondern fußen – je nach Thema und Lage – auf journalistischer Ausgewogenheit“, so Baumann.

Programmdirektor Dr. Günther Struve äußerte sich ebenfalls: „Ich bedauere die Entscheidung von Günther Jauch sehr, die Nachfolge von Sabine Christiansen nichtanzutreten. Günther Jauch ist ein äußerst kompetenter Journalist, der hervorragend zum Informationsprofil und zur Glaubwürdigkeit des Ersten gepasst hätte. Seit demvergangenen Sommer habe ich mich sehr für das Zustandekommen der Zusammenarbeit mit ihm eingesetzt und kann diesen Entschluss jetzt leider nur akzeptieren.“

Für RTL gibt es an der Entscheidung nichts zu bedauern, Günther Jauch wird weiterhin bei den Kölnern bleiben. „Die Fortsetzung der Zusammenarbeit zwischen RTL undGünther Jauch stand auch in den vergangenen Monaten nicht zur Debatte, jedenfalls nicht bei den Beteiligten. Dennoch freuen wir uns über den Schritt von Günther Jauch und werten ihnauch als Bestätigung für unsere erfolgreiche und verlässliche Zusammenarbeit“, so ein Sprecher des Marktführers.

Zur Zeit moderiert Jauch die Shows „Wer wird Millionär?“ und „Stern TV“. Die Moderation beim jährlichen Skispringen gab er in dieser Saisonauf, Marco Schreyl ersetzt ihn an der Stelle. Der Vertrag mit dem DSV läuft allerdings aus und es ist fraglich, ob beide Parteien sich noch einmal einigen können. Das Skispringen brachteRTL zwar gute Quoten, aber die Kölner wollen nun weitaus weniger zahlen.

Jauch nun auch bei der ARDJauch

Der bekannte TV-Moderator Günther Jauch soll die wöchentliche Talksendung „Sabine Christiansen“ übernehmen. Die Berlinerin kündigte an, sich aus der Moderation zurückzuziehen, denn sie wolle ihren Schwerpunkt auf das Ausland verlagern.

Programmdirektor Günter Struve bedauerte diesen Schritt, sagte allerdings wörtlich: „Persönlich verstehe ich die Ungeduld, mit der sie sich neuenAufgabenfeldern zuwenden möchte, nur zu gut.“ Wie die ARD mitteilte, habe man mit Jauch einen hervorragenden Nachfolger gefunden – schließlich sei er „öffentlich-rechtlich angehaucht“.

Die Zusammenarbeit zwischen RTL und dem 49-jährigen Fernsehjournalisten ist trotz alledem nicht vorbei. „Ich bin mir mit RTL einig, dass sich an unserer guten Zusammenarbeit nichts ändern wird“, wird der RTL-Moderator zitiert.

Quelle: Spiegel Online
Update Quellen: N24 Online | DWDL.de | quotenmeter.de

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