Eine Schnitzeljagd in der Nachbarschaft mit Kreide und Freunden ist von gestern. Heute werden Dosen mit einem Notizbuch, dem sogenannten Logbuch, und kleinen Dingen zum Tauschen versteckt, was dann mit Koordinaten im Internet veröffentlicht wird.
Die Rede ist natürlich von Geocaching, ein neues Freizeithobby, das mittlerweile weltweit betrieben wird. Über 1.090.001 Schätze, allein über 122.000 in Deutschland oder – wie es die „Cacher“ nennen: Geocache – liegen auf der Welt versteckt. Auffindbar durch geografische Koordinaten, die mit einem GPS-Gerät oder einer Karte zu einem festen Standort werden und Rätseln, die man im World Wide Web bekommen kann.
Was ist ein Geocache?
Ein Geocache, kurz Cache, ist ein wasserdichter Behälter, den es in verschiedenen Größen gibt, der mit einem Logbuch und verschiedenen Tauschgegenständen ausgestattet ist. Jeder Cacher, der erfolgreich war, trägt sich in das Logbuch ein, um sein Fund zu dokumentieren. Danach wird der Geocache zurück in sein Versteck gepackt, um wieder gefunden zu werden. Der Fund wird dann im Internet auf der zugehörigen Seite vermerkt und teilweise auch durch Fotos ergänzt. Dann kann der Geocacher wieder einen neuen Cache suchen, ihn finden, loggen, auf der Page loggen und so weiter. Durch das Loggen auf der Page kann jeder, der sich dafür interessiert, jegliche Geschehnisse rund um den Geocache verfolgen und auch der Eigentümer kann dann sehen, wie viele Leute sein Geocache schon gefunden haben und von den Geocachern erfahren, ob gegebenenfalls das Logbuch schon voll ist, es andere Probleme gibt, wie zum Beispiel ein undichter Behälter, oder dass der Cache gemuggelt wurde.
Was ist Muggeln?
Dieser Begriff stammt aus den Harry-Potter-Büchern, hat allerdings nicht ganz dieselbe Bedeutung. Während J. K. Rowling damit die nichtmagischen Personen meint, sind damit beim Geocaching die Außenstehenden „Nicht-Geocacher“ gemeint. Um die Geocaches zu schützen, sind alle Cacher daran gehalten die Verstecke geheim zu halten und sich möglichst unauffällig und unbeobachtet den Cache-Verstecken zu nähern, damit nichts beschädigt oder verloren geht oder gar geklaut wird.
Wie alles begann
Geocaching begann im US-Bundesstaat Oregon am 3. Mai 2000. Dave Ulmer vergrub einen schwarzen Plastikeimer mit CDs, einer Videokassette, Geldscheinen und vielem anderen an der Position 45° 17′ 28″ N, 122° 24′ 48″ W.
Innerhalb eines Tages nach der Veröffentlichung wurde dies von M. Teague gefunden. Wenige Tage später wurde dann eine private Website geschaffen, die die wachsende Anzahl von Verstecken und deren Koordinaten dokumentierte. Am 30. Mai 2000 bekam dieses Hobby den Namen „Geocaching“.
Neben verschiedenen Größen gibt es auch noch verschiedene Schwierigkeitsstufen. Geocaches können überall liegen. Unter Laub, an Bäumen, auf Bäumen oder einfach vergraben sein, doch mit einiger Erfahrung bekommt man ein Auge für die Verstecke.
Zudem gibt es auch richtige Rätsel und Geocaches mit mehreren Stationen, die man alle abfahren muss, um weitere Details zu bekommen, um die Rätsel zu lösen.
Travel Bugs und Geocoins
Es gibt die verschiedensten Tauschobjekte, die in der Cacherwelt als „Trackables“ bezeichnet werden. Dazu gehören die Travel Bugs, die von einem Cache zum anderen transportiert werden, um damit einen besonders weiten Reiseweg zu bekommen. Auch hier wird das Herausnehmen und Hereinlegen in die Caches auf der Internetseite dokumentiert.
Travel Bugs sind kleine Alu-Marken, auf denen eine eindeutige Zahlenkombination eingraviert ist, wodurch sie identifizierbar sind. Dieselbe Zahlenkombination ist auf einen weiteren Bug geprägt, die beim Ausleger des Bugs bleibt.
Weiterhin kann der Travel Bug besondere Aufgaben bekommen. Beispielsweise darf sich dann der Travel Bug nur in einem bestimmten Land aufhalten oder muss bestimmte Geocaches besuchen. Die Distanz wird letztendlich berechnet durch den Cache wo er als nächstes gelandet ist.
Geocoins sind eine spezielle Variante der Travel Bugs, die aufwändiger produziert werden. Sie sind klein, rund und erinnern sehr an Medaillen. Außerdem sind sie seltener und recht individuell gestaltet und daher viel begehrter als die herkömmlichen Travel Bugs. Eigentlich sollen diese Coins auch zwischen den Caches reisen, aber es gibt neben den wandernden Coins auch Varianten, die den Eigentümer stets begleiten und deren Sichtung durch andere Geocacher auch mit einem speziellen Logeintrag protokolliert werden.
Die Ausrüstung
Je nach Schwierigkeitsgrad und Art braucht man verschiedene Dinge. Teilweise wird aber besonderes Equipment, das gebraucht wird, direkt ausgewiesen bei der Koordinatenangabe.
Nötig für jeden Cache ist jedoch ein GPS-Gerät, eine Karte, ein GPS-fähiges Navi oder ein Handy, das ins Internet kann und nachts natürlich eine Taschenlampe.
Mögliche Problematiken und Kritiken
Caches können irrtümlicherweise durch das „nicht Kennen“ als Bedrohung von Muggels gesehen werden. Außerdem kann es sehr verdächtig aussehen, wenn ein Geocacher durch die Stadt geht, versucht möglichst unauffällig seinen Cache zu finden, ihn zu loggen und danach wieder zu verschwinden. Polizeieinsätze deswegen sind aber sehr selten und haben keine Folgen für den Geocacher.
Auch in Naturgebieten kann dies Folgen haben. Beim Verlassen von Waldwegen können Tiere aufgescheucht oder beim Winterschlaf gestört werden, wodurch der Bestand sich ins Negative wenden könnte. Caches in Fledermaushöhlen werden jedes Jahr zum Winterbeginn deaktiviert, um die Tiere zu schützen.
Eine besondere Gefahr besteht zudem auch in Jagdgebieten, da man gerade in der Dämmerung oder in der Dunkelheit mit Wild verwechselt werden könnte.
Geocaching ist mit der richtigen Ausrüstung bei jedem Wetter ausführbar und damit ein Hobby für groß und klein.
Quellen: wikipedia.de
geocaching.de
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