Die Streiks im öffentlichen Dienst weiten sich aus. Thüringen alselftes Land dabei. Auch Winterdienste nehmen sich trotz Schnee und Glätte eine Auszeit.
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi weitet ihre Streiks im öffentlichen Dienst weiter aus – elf Länder sind es jetzt mit Thüringen. Dort protestieren die Mitarbeiter desöffentlichen Dienstes gegen die Anhebung von 40 auf 42 Arbeitsstunden pro Woche. Indes wies Verdi die schweren Vorwürfe zurück, Autobahnmeistereien seien, aufgrund nicht gestreuterStraßen, Schuld an vielen schweren Unfällen.
Neben Sachsen ist Thüringen das zweite ostdeutsche streikende Land. Im Westen streiken abgesehen von Hessen und Hamburg alle Länder. In Hessen gab es bisher keine Tarifgespräche, inHamburg wurde ein Abschluß erreicht. Auch in Berlin gibt es aufgrund eines anderen Tarifvertrages keine Streiks. In den anderen Ländern will Verdi mit dem Streik, der am 6. Februar inBaden-Württemberg begann, die Anhebung der Arbeitszeit im öffentlichen Dienst im Westen von 38,5 auf 40 Stunden ohne Lohnausgleich verhindern.
Verhandlungen im Südwesten
In Baden-Württemberg soll mit Sondierungsgesprächen der Weg aus der Sackgasse gefunden werden. Der Kommunale Arbeitgeberverband Baden-Württemberg (KAV) und Verdi wollen eineMöglichkeit der Einigung ausloten.
Streik der Winterdienste Schuld an Autounfällen?
Verdi verteidigt die Streiks der Autobahnmeistereien, trotz Schnee und Glätte. Nach einem Unfall an der Autobahn 25 bei Hamburg wurde Kritik laut. Man sehe aber keinen Zusammenhang zwischen denUnfällen und den Streiks. Zudem gebe es überall Vereinbarungen über Notdienste für dringende Streuarbeiten.
In Schleswig-Holstein droht Verkehrsminister Dietrich Austermann (CDU) mit einer völligen Privatisierung der Räumdienste. Er halte es für unverantwortlich, bei Schnee und Glättezu streiken. Man schädige damit nur die Berufspendler und nicht die Tarifpartner.
Quelle: Stern Online