Schon seit langem ist Googles „Street View“ bei Datenschützern sehr umstritten. Nicht nur, dass man Personen und Fahrzeuge auf den Aufnahmen erkennen kann, nun ist herausgekommen, dass zum Beispiel Stücke von E-Mails aus den Drahtlosnetzwerken eingesammelt werden.
„Das war ein Fehler, den wir zutiefst bedauern und für den wir um Entschuldigung bitten“, erklärte ein Google-Sprecher der Nachrichtenagentur dpa. Der Vorfall wird von Google sehr ernst genommen, weshalb sie den Kontakt zu Datenschutzbehörden und Regulatoren suchen. Mit einer dritten Partei sollen die eingesammelten Daten nun wieder gelöscht werden.
Das ist passiert:
Google hatte bisher nur zugegeben, dass von WLAN-Stationen der Verschlüsselungsstatus der Geräte, eine eindeutige Seriennummer (MAC-Adresse) und den vom Nutzer vergebenen Namen der Funkstation (SSID) gespeichert wurde. In Wirklichkeit ist das Ausmaß aber wesentlich größer: Fragmente von E-Mails oder Inhalte von abgerufenen Homepages, sogenannte Nutzdaten wurden den offenen WLAN-Netzen entzogen.
Da der eingesetzte Funkscanner der „Street View“-Kameras fünf Mal in der Sekunde den Empfangskanal wechsle, handelt es sich in der Regel nur um Bruchstücke von Nutzdaten. Verschlüsselte Daten, die beispielsweise in einem Webbrowser mit dem HTTPS-Protokoll geschützt waren, sind nicht erfasst worden.
Fehler auf Grund eines anderen Projektes
In die Scans-Software des „Street View“-Projektes sind laut Google versehentlich Code-Teile eines anderen Projektes eingeflossen. Dieses Programm sei dazu da, den Datenverkehr einer Funkstation vollständig zu analysieren, heißt es. Google kündigte an, das Erfassen von WLAN-Stationen zu stoppen und nicht wieder aufzunehmen.
Erst nachdem man sich mit dem Fragenkatalog des Hamburgischen Datenschutzbeauftragten Johannes Caspar auseinander gesetzt habe, sei der Fehler aufgefallen.
Googles „Street View“
Von einer Kamera, die in einer Höhe von 2,50 Metern auf einem Auto montiert ist, werden 360° Bilder von öffentlichen Plätzen und Straßen gemacht. Diese Autos fahren durch die Städte und nehmen außer den Straßen auch Menschen und Autos auf, die sich zum Zeitpunkt der Aufnahme dort befinden.
Später werden die Bilder dann mit Informationen versehen und ins Netz gestellt.
Quelle: Tagesschau.de
Bilder:
(c) Stephanie Hofschlaeger/pixelio
(c) Axel Mauruszat/wikipedia.de
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