Gerade mal 95 Tage hat Bundestrainer Jürgen Klinsmann noch Zeit seineSchützlinge auf die kommende Weltmeisterschaft vorzubereiten. Seit dem 4:1 Debakel gegen die Italienische Nationalmannschaft steht fest, es muss noch viel getan werden um das Ziel „FußballWeltmeister 2006“ zu erreichen.
Angesichts des Debakels gegen Italien schalten sich nun auch Politiker indie Angelegenheit ein. Welchen hohen Stellenwert die Diskussion um Klinsmann inzwischen angenommen hat, zeigt die Forderung von Politikern von CDU, SPD und FDP, die den Klinsmann nach der herbenNiederlage von Florenz vor dem Sportausschuss des Bundestages hören wollen. „Es wäre schön, wenn Herr Klinsmann mal dem Sportausschuss erklären würde,was seine Konzeption ist und wie er Weltmeister werden will“, sagte der CDU-Sportexperte Norbert Barthle. Er fügte hinzu: „Das Spiel gegen Italien war grausam, und manfragt sich schon, wie er das bis zum Sommer aufholen will. Der Bund ist der größte Sponsor der WM, insofern hätte ich gerne ein paar Antworten“.
Ähnlich äußerte sich FDP-Sportexpertin Miriam Gruß. Klinsmann solle „dem Sportausschuss sein Konzept erklären, denn es geht ja nicht nur darum, ob eineMannschaft mal schlecht spielt, sondern um die Frage: Wie präsentiert sich Deutschland“
Die FDP-Sportexpertin Miriam Gruß betonte, bei der WM gehe es um ein „nationales Anliegen“.
Der SPD-Sportpolitiker Reinhold Hemker unterstütze die Forderungen von CDU und FDP. „Ich würde mich freuen, wenn der Bundestrainer dem Sportausschuss sagen würde, wieer eine sichere Basis für das Team schaffen will.“
Gegen eine Vorladung hat sich hingegen der Grünen-FraktionsvorsitzendeFritz Kuhn ausgesprochen: „Wer Klinsi vor den Sportausschuss schleifen will, hat nicht alle Tassen im Schrank. Da könnten wir ja gleich im Bundestag über die Aufstellungabstimmen.“
Die hitzige Diskussion um Jürgen Klinsmann wird derzeit durch seinen Flug nach Los Angeles noch weiter angeheizt. Auch aus der Bundesliga muss Klinsi kritische Stimmen einstecken. „Ein Bundestrainer gehört vor Ort“, sagte der Schalke-Manager Rudi Assauer. 96-Trainer Peter Neururer fügte hinzu: „Für mich ist das unfassbar. Ich habeeine andere Berufsauffassung und halte die Abreise auch für respektlos gegenüber den Trainerkollegen, die zum WM-Workshop kommen.“
Am Montag findet ein WM-Workshop statt. Da Klinsmann jedoch in Los Angeles verweilt, hat er Co-Trainer Joachim Löw und Team-Manager Oliver Bierhoff dorthin beordert.
Quelle: N24 Online