Der Streit zwischen der Gema und Google ist aus den Fugen geraten – selbst vor Gericht konnten sie keine Einigung zu Gunsten beider Seiten finden. Der Musikrechteverwerter verlangt eine Bezahlung der Musikvideos auf YouTube. Bezahlt der Internetkonzern nicht, droht die Löschung von Millionen Videos.
Nicht nur die Gema geht gegen YouTube vor, sondern auch die Verwertungsgesellschaften aus Frankreich (SACEM), Italien (SIAE) sowie die US-Verbände ASCAP, BMI und Sesac.
„Gemeinsam repräsentiert dieser internationale Verbund etwa 60 Prozent des Weltrepertoires“, erklärt Harald Heker, Vorstandsvorsitzender der Gema. Google zeigte sich über die Gema-Entscheidung nicht erfreut. Sie verwiesen darauf, dass das erwirtschaftete Geld der Musikvideos zwischen YouTube, den Verwertungsgesellschaften sowie den vertretenen Künstlern geteilt werden sollte.
Google zeigt sich enttäuscht
„Je mehr Musik-Videos auf YouTube abgerufen werden und je populärer diese Musik-Videos werden, desto mehr Geld kann YouTube erwirtschaften, um es mit Verwertungsgesellschaften und den von ihnen vertretenen Songwritern zu teilen“, erklärte Google. „Man könne jedoch nicht erwarten, dass sich YouTube in ein Geschäft begebe, bei dem es jedes Mal, wenn ein Musikvideo abgerufen wird, Geld verliere.“
Die beiden Parteien verhandeln nun mehr schon ein Jahr. Ende März 2009 war ein vorläufiger Vertrag zwischen den beiden Giganten ausgelaufen und die in der Gema vertretenen Künstler haben seither keine erfolgsabhängige Vergütung mehr von YouTube erhalten.
Keine guten Aussichten für das Musikportal
Die Aussichten auf eine gütliche Einigung stehen schlecht, da die Gema vehement eine Vergütung für ihre vertretenen Künstler fordert, aber Google diesen Vorschlag als völlig inakzeptabel ansieht, da YouTube bei jedem Abspielen eines Videos Geld verlieren würde.
Gema-Direktor Urban Pappi betonte: „Uns geht es nicht darum, die YouTubeanwender abzustrafen. Wir wollen Google zeigen, was wir könnten, wenn wir wollten.“ Zudem müsse abgeklärt werden, ob Google für die Inhalte bei YouTube Verantwortung übernehme. Ferner müsse das Musikvideoportal umgehend zirka 600 „illegal genutzte“ Musiktitel entfernen oder zumindest den Abruf aus Deutschland sperren.
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