Eyjafjallajökull, der Vulkan mit dem unaussprechlichen Namen, ist nicht nur Schuld daran, dass der Flugverkehr in Deutschland still steht, sondern behindert auch deutsche Politiker auf ihrer Heimreise. Unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel, so wie Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg setzten ihre Wege in Autos und Bussen fort.„Merkel ist sehr gefasst, sehr ruhig“, berichtete Ulrich Deppendorf, Leiter des ARD-Hauptstadtstudios, „Sie sagt: Keiner bleibt zurück.“ Er beschreibt die Stimmung der Reisegemeinschaft um Merkel als sehr gelöst.
Der Weg der Kanzlerin
Eigentlich sollte sie schon am Freitag mit dem Regierungsflugzeug „Konrad Adenauer“ wieder in Deutschland gelandet sein, doch ihr Heimweg aus den USA wurde durch die Sperrung der deutschen und anderer Flughäfen behindert. Nachdem Merkel zuerst eine Nacht in Lissabon verbrachte, flog die Maschine nach Italien und landete dort sicher in Rom. Von dort ging es mit dem Auto und einem Bus weiter, diese steuern Bozen an, die wohl letzte Etappe der Reise. Nun soll es, nach der Öffnung der Flughäfen auf dem Luftweg weiter gehen.
Wochenende unter schlechtem Ohmen
In einer gepanzerten Limousine war Merkel dem Bus gefolgt, in dem die ca. 60 Delegierten saßen, die sie begleiteten. Doch auch der Landweg war mit Pech gepflastert. Der Bus musste notgedrungen auf der Autobahn auf Grund einer Reifenpanne halt machen. Angela Merkel zeigte allerdings Solidarität und bestand darauf mit ihrer Limousine ebenfalls zu warten bis der Bus repariert war. Die Sicherheit sei für sie das Wichtigste. Auch sagte Deppendorf, dass die Kanzlerin deshalb keinerlei Druck ausübe, obwohl sie bereits ihre Teilnahme an der heutigen Trauerfeier für den polnischen Staatspräsidenten Lech Kaczynski und seine Frau Maria absagen musste.
„Wir haben uns sehr wohlgefühlt, und jetzt freuen wir uns alle auf die Heimreise nach Hause, nach Berlin“, sagte Merkel.
Trotz schwieriger Verkehrslage, die Kanzlerin ist immer zu erreichen
„Kein Problem“, beruhigte Deppendorf, „Sie ist voll regierungsfähig.“ Merkel stehe in engem Kontakt zur Büroleitung und Außenminister Guido Westerwelle. Im Regierungsflieger seien ausreichende Kommunikationsmittel mitgeführt worden.
Auch Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hat Probleme mit der Heimreise. Nachdem er einen ungewollten Zwischenstopp in Istanbul einlegen musste, ist auch er nun im Auto unterwegs.
Allgemeine Informationen
Laut dem Flugverband IATA kostet der Stillstand des Flugverkehres rund 150 Millionen Euro pro Tag. Unternehmer stellen deshalb den Sinn der Luftraumsperrung in Frage, vorallem Lufthansa und Air Berlin übten Kritik an der Situation.
Die Aschteilchen würden angeblich Flugzeugtriebwerke beschädigen, Sensoren verstopfen und die Sicht der Piloten behindern. Trotz allem flogen zwei Airbusse ohne Probleme von München nach Düsseldorf und eine Maschine von Nürnberg nach Hamburg. Nach einer ersten Untersuchung der Flugzeuge am Boden, wurde nichts verdächtiges festgestellt.
Kein Grund für Kritik
Die Kritik der Fluggesellschaften und Unternehmen wurde von einigen Stellen zurück gewiesen. Das Bundesverkehrsministerium erklärte, dass es sich nicht um einen Alleingang Deutschlands handele, sondern dass es eine europäische Entscheidung sei, die Flughäfen zu sperren. Auch der Deutsche Wetterdienst empfindet den Eingestellten Luftverkehr als sinnvoll. Messungen ergaben, dass sehr wohl eine Aschewolke existierte.
Das Volcanic Ash Advisory Centre (VAAC) in London bezog sich auf diverse gesammelte Daten, derren Auswertung sich als hilfreich erweisen und ebenfalls vom Flugverkehr abraten.
Die Sperrung des Luftraumes wurde bis heute Abend um 20 Uhr auf Grund der Aschewolken verlängert, wie die Deutsche Flugsicherung (DFS) mitteilte.
Quelle: Tagesschau.de [1], [2]
Bilder: (c) א (Aleph) / wikipedia.de, Georg Haberecht / pixelio.de
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