Sonic & SEGA All-Stars Racing

Seit dem 26. Februar dreht der blaue Igel auf allen populären Spielekonsolen seine Runden. Was das Spiel bietet, was neu ist, ob es mit Mario Kart vergleichbar ist und ob man es vergleichen kann, erfahrt ihr hier.

Von vorne herein möchte ich als großer Sonic-Fan klarstellen, dass ich das Spiel nicht ständig mit Mario Kart vergleichen werde, außer eventuell im Fazit.

Spielstart

Beginnen wir mit dem Vorspann. Im aufwendig animierten Vorspann werden die stärksten Charakterzüge der Spielfiguren präsentiert. Ebenfalls detailreich sind die Strecken gestaltet worden. Insgesamt stehen 24 Strecken aus verschiedenen SEGA-Klassikern zur Verfügung. So gibt es grüne, chaotische Kurse aus den Sonic-Spielen, die Stadt Tokyo-To aus Jet Set Radio Future oder Schneelandschaften aus Billy Hatcher. Aus jedem Szenario gibt es 4 Strecken und jedes Szenario hat seine eigenen Tücken. So sind beispielsweise die Kurse aus Super Monkey Ball kurvenreich und verwinkelt. Auch wenn die Trackauswahl gut gelungen ist und nicht langweilig wird, sollte man sich eventuell fragen, ob es nicht sinnvoller gewesen wäre, statt der sechs Bereiche mehr SEGA-Klassiker als Streckenvorlage zu nutzen. Über eine Super Hang-On Strecke hätte ich mich persönlich sehr gefreut.

Fahrzeuge und Charaktere

In dem Spiel treten über 20 Charaktere auf, allen voran natürlich Sonic, Tails und Co. Jeder hat sein eigenes Gefährt und dies äußert sich auch in den Fahreigenschaften. Sonic fährt, wie für den Protagonisten typisch, den Allrounder, einen blauen Sportwagen dessen Eigenschaften ausgewogen sind. Es gibt Sportwägen, Motorräder, einen Monstertruck und sogar ein Flugzeug. Für jeden Fahrtypen ist etwas dabei, sei es der Speedjunkie der kaum Wert auf Lenkung legt oder der verrückte Bananamobil-Fahrer. Dadurch dass jedes Fahrzeug auf den Spielcharakter angepasst ist, kann man zu seinem Lieblingscharakter leider nicht das Fahrzeug mit den Eigenschaften, die man bevorzugt, fahren. Besonders nervig ist diese Tatsache, wenn einem die Fahreigenschaften gar nicht passen oder man seinen Mii oder Xbox-Avatar fährt.

Grafik und Sound

Die Songs sind passend gewählt und kleine Jingles, welche unter anderem gespielt werden, wenn man gewinnt, sind auf den Charakter abgestimmt. Der Soundtrack ist gut gewählt und passend hervorragend zum Spiel. Man kann sich mit seinen erspielten SEGA-Meilen weitere Songs kaufen. Der Kommentator ist überraschend erfrischend und überzeugt mit Sprüchen die wir auch im Alltag ab und zu hören. So sagt er beispielsweise bei einem Treffer durch eine Rakete „Bamm!“ oder „Wenn Dr. Eggman noch langsamer fährt, rollt er rückwärts“. Wen die Kommentare trotzdem stören, kann sie aber problemlos im Menü abstellen.

Die Grafik ist dem Spiel angepasst und gut. Bei einem solchen Spiel kann und will man gar keine Grafik wie bei God Of War 3 erwarten. Alles in allem läuft das Spiel flüssig und ist sauber verarbeitet worden. Sehr zu bemängeln ist die Schrift die in dem Spiel verwendet wurde. Wenn man im Menü unterwegs ist muss man sich entweder mit einer Brille bewaffnen oder sich direkt vor die Röhre setzen, sofern man keinen 63-Zoll-LED-Full-HD-TV besitzt. Auch die Grafikoptionen bieten leider keine Abhilfe.

Beim ersten Start des Spieles wird man automatisch auf einen Testkurs geschickt auf dem man sich mit der Steuerung vertraut machen kann. In dem Spiel kristallisieren sich schnell zwei Fahrtypen. Zum Einen gibt es da den gemeinen Fahrer, er fährt gradlinig und nimmt alle Kurven wie sie erscheinen. Zum Anderen gibt es den Fahrstil des Driftens. Wenn man sich mit dem Driften vertraut gemacht hat, wird man so schnell nichts anderes mehr machen. Der Vorteil liegt hier ganz klar in der Geschwindigkeit, beendet man einen Drift erfolgreich, quasi ohne anzuecken, beschleunigt der Wagen sofort mit einem Boost. Diesen Boost gibt es in drei Stufen. Er ist umso stärker je länger man driftet.

Ich persönlich kann gar nicht mehr ohne. Das Wichtigste ist, dass man die beiden Driftvarianten kennt, drückt man 1 und dreht die Fernbedienung dabei stark in eine Richtung, driftet man in eben diese, dreht man sie nur leicht in eine Richtung, driftet man fast gerade und nur leicht in die eingeschlagene Richtung (Bezug auf die Wii-Variante). Eben das Friften gibt diesem Spiel den Reiz und man merkt, dass darauf viel Wert gelegt wurde, so driften auch fast alle Computergegner.  Leider nehmen die teilweise langen Ladezeiten ein wenig den Schwung, den man beim Driften bekam.

Man kann mehrere Identitäten anlegen und somit verschiedene Spielstände speichern. Diese Identität wird Lizenz genannt, auf der man Sega-Meilen sammeln kann. Wie es der Name suggeriert, erhält man eine Sega-Meile für jede gefahrene Meile im Spiel. Mit den erspielten Sega-Meilen kann man weitere Inhalte kaufen, etwa Fahrer, Strecken oder Songs.

Dem Genre entsprechend gibt es die bekannten Spielmodi Zeitfahren, Arkade und Meisterschaften. Überzeugend ist der Missionsmodus. Hier jagt man entweder auf Zeit nach goldenen Ringen oder versucht durch Drifts und kleine Stunts Punkte zu sammeln. Man kann die Missionen mit verschiedenen Rängen abschließen. Das Spiel wird auf keinen Fall langweilig, da es 60 Missionen, die immer schwerer werden, über 20 Kurse und diverse Meisterschaften gibt. All das schürt den Ehrgeiz des Spielers unmerklich und man treibt zu immer neuen Rennen. Auch die Waffen wurden interessant umgesetzt. Vor allem die Option, den All-Star zu bekommen. Diesen kann man erhalten, wenn man weit hinten liegt oder gerade stark zurückfällt. Setzt man ihn ein hat man alle Vorteile: Geschwindigkeit, Unverwundbarkeit und Überlegenheit.

Fazit

Im Endeffekt darf man Sonic & SEGA All-Stars Racing nicht mit Mario Kart vergleichen. Fakt ist, das auf dem Gebiet normalerweise nicht sehr viel zu erneuern ist. SEGA hat es trotzdem geschafft das Genre zu erweitern, während Nintendo Mario Kart einfach nur auf der Wii fortgesetzt hat. Im Gegensatz zu Mario Kart ist man nicht nur auf der Jagd nach dem besten Item, man kann auch ohne Item, also mit bloßem Fahrkönnen gewinnen. Des Weiteren hat nicht jeder Fahrer nahezu die gleichen Settings. Der Schwerpunkt auf dem Driften ist ein interessanter und spaßiger Tapetenwechsel. Das Spiel ist gleichermaßen ein witziger Partyspaß, sowie eine anspruchsvolle Herausforderung für ehrgeizige Gamer. Im klaren Vorteil ist hier die Nintendo Wii, durch die innovative Steuerung durch Neigen der Fernbedienung. Für alle Fans des Genres, der SEGA-Helden und Gelegenheitsspieler ist All-Stars Racing zu empfehlen.

+ Driftmodus
+ individuelle Strecken
+ Top Steuerung
+ Genialer Soundtrack
+ Umfang der Aufgaben
– Ladezeiten
– Kleine Schrift

Vielen Dank an SEGA für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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