Winter in Deutschland: Tausende Münsterländer ohne Strom
Die Stromversorgung im von heftigen Schneefällen betroffenen Nordrhein-Westfalen bleibt kritisch. Von einer Entspannung kann keine Rede seinÒ», sagte Stefan Bergmann,Sprecher der Bezirksregierung Münster am Sonntag. Zwar seien einige Gemeinden wieder ans Netz gegangen. Aber in anderen Gegenden sei der Strom erneut ausgefallen. Wann die Stromversorgungflächendeckend wieder hergestellt ist, konnte eine RWE-Sprecherin nicht sagen. Bis zu 250.000 Menschen hatten die zweite Nacht ohne Strom verbringen müssen. Bei Temperaturen um denGefrierpunkt harrte ein Großteil der Betroffenen ohne Heizung oder in Sammelunterkünften aus, die mit Notstromaggregaten versorgt wurden. 4000 ehrenamtliche Helfer waren im Einsatz undversorgten die Bevölkerung mit warmen Mahlzeiten und Getränken. 300 Mitarbeiter des Stromversorgers RWE waren damit beschäftigt, herunterhängende Leitungen zu durchtrennen undErsatzleitungen zu verlegen. Ò«Hier von einem durchschlagendem Erfolg zu sprechen, wäre blanker Hohn gegenüber den BetroffenenÒ», sagte derSprecher der Bezirksregierung. Im Kreis Coesfeld blieb die Stromversorgung weitgehend stabil. Wegen der unter der Schnee- und Eislast tief hängenden Stromleitungen hatten die Einsatzkräftedort mit weiteren Ausfällen gerechnet. Ò«Die Überlandleitungen hängen bedenklich tiefÒ», sagte eine Sprecherin des Kreises. Polizei undFeuerwehr seien durch die Orte gefahren und hätten entsprechende Warnungen über Lautsprecher durchgegeben. Es bestehe Lebensgefahr. Die Menschen wurden ausdrücklich davor gewarnt, sichden Stromleitungen zu nähern. Die Autobahn 31 sollte zwischen den Anschlussstellen Heek und Ahaus noch bis 10 Uhr vormittags in beiden Richtungen voll gesperrt bleiben. Dort waren mehrereStromkabel unter der Schneelast aus ihrer Verankerung gerissen und schwebten gefährlich knapp über der Fahrbahn. Tief Ò«ThorstenÒ» hatte seitFreitagabend den Straßen-, Bahn und Flugverkehr in Teilen Deutschlands lahm gelegt. Allein in Nordrhein-Westfalen krachte es seit Beginn des Wintereinruchs mit heftigen Schneefällen 1266Mal. Ein Mensch kam ums Leben, 64 wurden verletzt. Auf den Autobahnen in der Region mussten Tausende stundenlang im Auto ausharren, weil die Fahrbahnen blockiert waren. Auch viele Bahnreisendesaßen in Zügen fest. (nz) quelle netzeitung