Randale überschatten Relegationsspiele

Am gestrigen Abend endeten die Relegationsspiele im Rahmen der WM-Qualifikationfür die im Juni beginnende Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland.

Aus diesen gingen die letzten fünf Teilnehmer hervor, welche sich jeweils in ihren Gruppen nicht gleich durchsetzen konnten.

Tschechien und Spanien machen alles klar

Neben Tschechien, welche gestern auf Norwegen trafen und die Skandinavier mit einem glücklichen 1:0, durch das Tor von Thomas Rosicky, besiegen konnten, war Spanien nach dem 5:1Hinspielsieg über die Slowakei darauf bedacht, einen Schongang einzulegen. Mit einem sichtlich langweiligen 1:1 trennten sich beide Nationen. Somit ist sowohl Tschechien als auch Spanien dankder jeweiligen Hinspielsiege bei der WM in Deutschland zu Gast.

Auch Australien und Trinidad Tobago zu Gast bei Freunden

Die Sensation schafften die Australier, welche sich im Elfmeterschiessen gegen Uruguay durchsetzen konnten. Nach einem eher lauen Spielverlauf, dessen einziger Höhepunkt durch einTor von Bresciano zu Stande kam, konnten sich die Australier nach dem Schlusspfiff bei ihrem Torhüter Schwartzer bedanken, der sich, durch zwei gehaltene Elfmeter, unsterblich machte. Uruguay,welche das Hinspiel 1:0 gewinnen konnten, konnten zu keiner Zeit überzeugen und lieferten ein katastrophales Spiel ab.

Auch in Afrika überraschte eine starke Mannschaft Trinidad Tobagos die Millionenkicker aus Bahrain. So erzielte Lawrence nach dem trostlosen Unentschieden im Hinspiel (1:1) das 1:0 fürTrinidad, was ihnen die erstmalige Teilnahme an einer WM sicherte.

In Istanbul kam es dagegen zum wohl brisantesten Duell zweier Nationen. In einem stets spannenden und unterhaltsamen Spiel gelang es der Türkei nach frühem Rückstand, durch einenHandelfmeter in der 2 Min., erneut Fuß zu fassen und die Gesellen aus der Schweiz sichtlich zu beeindrucken, denn bereits vor der Halbzeit bereitete Tüncay, durch zwei spektakuläreKopfballtore, die Führung vor.Ã’Â Nach der Halbzeit spielten die Türken erneut stark auf und erzielten wenige Minuten nach der Pause das 3:1 durch einen Foulelfmeter. Im Zugeder Euphorie, welche im Stadion überzulaufen drohte, musste die Türkei in der 84. Minute die Hoffnungen auf die WM-Teilnahme begraben. Marco Streller erzielte das zweite Tor für dieSchweiz, was aufgrund der Auswärtstoreregelung der FIFA den K.O. für die Türken bedeutete, da man sich im Hinspiel 2:0 geschlagen geben musste.
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Randale im Stadion

Nach dem Schlusspfiff brachen dann alle Dämme im Hexenkessel zu Istanbul. Zuschauer begannen Gegenstände auf das Spielfeld zu werfen, so dass die Spieler beider Nationen in die Katakombenfliehen mussten. Laut dem Pressesprecher der Schweizer kam es auch im Kabinengang zu Tumulten und Handgreiflichkeiten. So wurden nicht nur Journalisten in ihrer Arbeit eingeschränkt, sondernauch die Spieler direkt Opfer von Hassattacken. Wie Augenzeugen berichteten, wurde ein Schweizer Spieler ins Krankenhaus eingeliefert, da er Tritte in Unterleib und Magen bekommen hatte. Auch derTorwart-Trainer der Schweizer musste mit einem blauen Auge behandelt werden.

Blatter droht Türkei mit harten Sanktionen

Unterdessen hat FIFA-Präsident Sepp Blatter angekündigt, dass die Türkei mit Konsequenzen rechnen müsse. Dieses Verhalten sei unverantwortlich und habe mit Fussball nichts zu tun,sagte er. Neben harten Sanktionen ist auch der Ausschluss aus der, für das Jahr 2010, angesetzten Weltmeisterschaft, möglich.

Die Teilnehmer

Nichts desto trotz stehen nun folgende Nationen als Teilnehmer für die WM 2006 in Deutschland fest, welche am 9. Dezember in Leipzig per Losverfahren in Gruppen unterteilt werden:

Europa: Deutschland, England, Frankreich, Italien, Kroatien, Niederlande, Polen, Portugal, Schweden, Serbien und Montenegro, Ukraine, Tschechien, Spanien, Schweiz

Afrika: Angola, Elfenbeinküste, Ghana, Togo, Tunesien

Asien: Iran, Japan, Saudi-Arabien, Südkorea

Südamerika: Argentinien, Brasilien, Ecuador, Paraguay

Nord-/Mittelamerika: Costa Rica, USA, Mexiko, Trinidad und Tobago

Ozeanien: Australien

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