Terroranschläge in Moskau

Am Montagmorgen um 7:56 Uhr Ortszeit wurde das unterirdische Verkehrsnetz in Moskau an zwei Bahnhaltestellen von Terroranschlägen heimgesucht. Bisher wurden 38 Menschen in den Tod gerissen, doch nach diesen blutigen Anschlägen ist mit noch mehr Opfern zu rechnen.

Die erste Katastrophe ereignete sich am Bahnsteig der Metrostation Lubjanka, als sich eine Selbstmordattentäterin mit einer Hexogen-Sprengladung mit einer Kraft von vier Kilogramm TNT in die Luft sprengte. Keiner in unmittelbarer Nähe hatte eine Überlebenschance, da der Sprengstoff zusätzlich mit Schrauben, Muttern und Kugeln versehen war, welche die menschlichen Körper völlig zerrissen. Teilweise mussten Rettungskräfte die Todesopfer aus den verbrannten Waggons herausschneiden, da die Explosion alles vollends zerstörte.

Mutmaßlicher Racheakt

Die Metrostation Lubjanka, das erste Ziel der Terroristen, liegt direkt unterhalb des Gebäudes, indem der russische Inlandgeheimdienst FSB seinen Sitz hat. Experten mutmaßen, dass die Terroranschläge auch als Racheakt der nordkaukasischen Untergrundbewegung vollzogen sein könnten, da das Gebäude um 1917 zur Basis des bolschewistischen Geheimdienstes geworden ist, in dem in den 30er-Jahren massenhaft Menschen ermordet und gefoltert wurden.

Zweites Ziel

Vier Stationen von Lubjanka entfernt, ging ca. 30 Minuten später die zweite Bombe hoch. In der Station Park Kultury, ehemalig Gorki-Park, wurde ein Sprengsatz mit der Stärke von 1,5 Kilo TNT gezündet. Es herrschten Ausnahmezustände an den Bahnsteigen und kurze Zeit später waren auch die Mobilfunknetze überlastet, da alle Überlebenden und Augenzeugen ihre Verwandten und Freunde anriefen, um zu erfahren, ob es ihnen gut gehe.

Vergangene Terroranschläge

Wladimir Putin meldete sich am Montag zu Wort und verkündete, dass die Terroristen verfolgt und hart dafür bestraft werden, was sie getan haben. Bereits 2002 wurden bei einer Geiselnahme in Moskau zahlreiche Menschen getötet und auch 2004 in der nordkaukasischen Schule von Beslan gab es etliche Todesopfer. Moskaus Metro, das größte U-Bahn Netz der Welt, mit 177 Stationen, einer Länge von 293 Kilometern und über acht Millionen Nutzern täglich, ist ein bekanntes Ziel von Terroranschlägen gewesen und die Täter wussten, dass es für die Behörden fast unmöglich ist, die Hauptverkehrsader Moskaus völlig zu abzusichern.

Die Terroranschläge lösen in Russland erneute Angst vor einer kommenden Terrorwelle aus. Zwar sind manche Bürger bereits an den immerwährenden Ausnahmezustand gewöhnt und setzten kurz nach den Anschlägen ihr Tagwerk wie gewohnt fort, doch letztenendes ging dieser brutale Anschlag an keiner Seele spurlos vorbei.

Quellen: Welt.de, DiePresse.com

Bilder: Wikipedia.org

Schlagworte: , , , , , , , , ,

Kommentieren