Der frühere irakische Diktator muss sich auf Grund von Verbrechen gegen dieMenschlichkeit ab Mittwoch vor einem irakischen Gericht verantworten.
Der ehemalige Staatschef wird zunächst wegen des Massakers in Dedscheel angeklagt. Dortließ er 1982 nach einem Attentatsversuch 143 Männer und Jungen hinrichten. Saddam und weiteren Angeklagten droht die Todesstrafe.
Gegen Saddam Hussein wurden insgesamt zwölf Anklagen erhoben. Dazu zählt der Einsatz von Giftgas gegen die Zivilbevölkerung in der kurdischen Stadt Halabdscha 1988, der Krieg gegenKuwait 1990 und die Tötung zehntausender Schiiten nach deren Aufstand 1991.
Nach Angaben des Weißen Hauses interessiert sich US-Präsident George W. Bushfür den Prozess nur sekundär. George W. Bushs Sprecher Scott McClellan sagte weiter, dass Präsident Bush wenig über diesen Fall in letzter Zeit gesprochen habe und sein Augenmerkauf Dinge mit größerer Priorität gerichtet habe. Die USA habe nur mit Rechtsexperten und technischer Unterstützung geholfen ein Sondertribunal zu erstellen, welches dieinternationalen Rechtsstandards erfüllt.
Laut Berichten des Nachrichtensenders CNN, fordert Saddam Husseins Verteidiger Chalil al-Dulaimi eine Verschiebung des Verfahrens um drei Monate, da er erst vor knapp einem Monat die erforderlichenAkten erhalten haben soll. Somit sei ihm nicht genug Zeit geblieben, eine Verteidigungsstrategie zu entwerfen. Der Ex-Staatschef Saddam Hussein will zu seiner Verteidigung vorbringen, dass die vonden USA angeführte Invasion zum Sturz seines Regimes nicht durch internationales Recht gedeckt gewesen sei.
Quellen: N24 Online | DieWelt Online