Zwei Tage nach der Bundestagwahl, deren Ergebnis in der Geschichte der BundesrepublikDeutschland einmalig ist, wählten die Fraktionen CDU/CSU und SPD heute ihren Vorsitz.
Berlin – Sowohl Angela Merkel (CDU), als auch Franz Müntefering (SPD) wurden mit jeweils einer klaren Mehrheit in ihrem Amt bestätigt.
Mit eindeutigen Abstimmungsergebnissen wählten die Fraktionen SPD und CDU/CSU am Dienstag, den 20. September, die Spitze ihrer Fraktion. Mit einer großenMehrheit von 98,6 Prozent wurde die Kanzlerkandidatin der Union, Angela Merkel, in ihrem Amt als Fraktionsvorsitzende bestätigt. Nur drei der insgesamt 222 Abgeordneten stimmten nicht fürdie CDU-Chefin. Und auch in der SPD-Fraktion gab es ein deutliches Ergebnis: Mit 95,24 Prozent der Stimmen wählte die Fraktion den Vorsitzenden, Franz Müntefering, und bestätigte ihndamit in seinem Amt.
CDU/CSU
Bereits seit drei Jahren besetzt die 51-jährige CDU-Chefin die Spitze der CDU/CSU-Fraktion. Damals löste sie mit 93,7 Prozent Friedrich Merz in diesem Amt ab. Als möglichen Grundfür die vorgezogene Abstimmung vermutet man das Verfehlen der angestrebten Regierungsmehrheit mit der FPD bei der Bundestagswahl am vergangenen Sonntag. Nach Angaben aus der Spitze ihrer Partei,soll Merkel mit der Bestätigung neuen Rückhalt für ihre anstehenden Verhandlungen über eine Regierungsbildung gewinnen. Am Donnerstag dann möchte Merkel mit der FPD, undfolglich mit der SPD, Sondierungsgespräche führen.
SPDSchon im Jahre 2002 war Müntefering mit 91,6 Prozent zum Vorsitzenden der Fraktion gewählt worden. Bestätigt wurde er im November 2004, wo er 94,9 Prozent der Stimmen bekam. Seit März letzten Jahres ist dieser auch gleichzeitig Parteivorsitzender der SPD.
Bei der Abstimmung erhielt Müntefering 200 von 210 abgegebenen Stimmen, so Bundeskanzler Gerhard Schröder und Franz Müntefering in einem Gespräch mit Journalisten. Es gab acht Gegenstimmen, zwei Abgeordnete enthielten sich. Schröder sagte, es sei eine „wunderbare Antwort“ auf die Leistung des 65-Jährigen. Im Amt des Parteivorsitzenden, will sich Müntefering beim Parteitag in Karlsruhe im November zur Wiederwahl stellen.
Quelle: Spiegel Online (1) – Spiegel Online (2) – Welt Online