In der größten ungeklärten Mordserie Deutschlands gibt es eine neue Spur. Bei den seit neun Jahren laufenden Ermittlungen wegen der sogenannten Döner-Morde hat das Bundeskriminalamt (BKA) neue Hinweise zur Tatwaffe.
Die Pistole der Marke Ceska stamme mit hoher Wahrscheinlichkeit aus einer Lieferung von 24 Pistolen dieses Typs mit Schalldämpfer, die 1993 der tschechische Hersteller Ceska Zbrojovka an den Waffenimporteur Luxik in die Schweiz lieferte, wie das BKA am Donnerstag auf seiner Internetseite mitteilte. 16 Waffen aus dieser Serie konnten inzwischen ermittelt und als Tatwaffe ausgeschlossen werden.
Von den restlichen Waffen fehlt den Ermittlern zufolge bisher jede Spur. Diese hätten die Nummern: 034656, 034657, 034666, 034668, 034669, 034671, 034677, 034678. Das BKA fragt in diesemZusammenhang, wer eine der gesuchten Waffen im Besitz, weiterverkauft oder bei einer anderen Person gesehen hat. Zwischen 2000 und 2006 waren ohne erkennbares Motiv acht türkischstämmige Männer und ein Grieche erschossen aufgefunden worden. Als einzige konkrete Verbindung zwischen den Taten galt bislang die Waffe.
Alle Opfer starben durch Schüsse aus einer Pistole der tschechischen Marke Ceska, Typ 83, Kaliber 7,65 Millimeter. Kriminaltechnische Untersuchungen ergaben nach BKA-Angaben, dass die Waffe zusammen mit einem Schalldämpfer benutzt wurde. Erstes Opfer der mysteriösen Morde war im September 2000 ein türkischer Blumenhändler aus dem hessischen Schlüchtern, der an seinem mobilen Blumenstand in Nürnberg erschossen wurde. 2001 ereignete sich der nächste Anschlag in Nürnberg. Noch im selben Jahr folgten Morde in Hamburg und München. 2004 war Rostock der Tatort. Später ereigneten sich die Taten in Dortmund und Kassel. (ddp/RauteMusik)
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