Union läutet heiße Phase des Wahlkampfes ein

21 Tage vor der Bundestagswahl hat Kanzlerkandidatin Angela Merkel die heiße Phasedes CDU-Wahlkampfes vor über 11.000 Unionsanhängern in Dortmunds Westfalenhalle eingeläutet.Ã’Â In einer vonÃ’Â Euphorie getragenen Rede stimmte sie dieUnion auf einen Regierungswechsel ein.

Drei Wochen vor der anstehenden Bundestagswahl hat Kanzlerkandidatin Angela Merkel ihre mit großer Spannung erwartete Rede in Dortmund gehalten. Damit läutete sie die heiße Phase dessehr kurzen Wahlkampfes ein.

Mehr als 1000 Delegierte und 10.000 Sympathisanten hatten sich am Sonntag auf demCDU-Wahlparteitag in Dortmund eingefunden, um der Rede Merkels zu lauschen. Schon am Anfang ihrer Rede attackierte sie Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD). Merkel warf ihm eine „katastrophaleBilanz“ seiner siebenjährigen Amtszeit vor.
Man müsse die kommende Wahl mit der ersten Bundestagswahl 1949 vergleichen. Damals sei es die Aufgabe von Konrad Adenauer (CDU) gewesen Deutschland neu aufzubauen und 2005 sei es ihre AufgabeDeutschland von Grund auf zu erneuern. Unter tosendem Beifall in der restlos besetzenÃ’Â Ã’Â Westfalenhalle beschwor sie für den 18. September einenRegierungswechsel.
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Kanzlerkandidatin Angela Merkel verlieh in ihrer Rede dem Regierungsprogramm der Union Nachdruck. Das Regierungsprogramm sage den Wählern schon vorher, was nach der Wahl auf sie zukomme.Außerdem sprach sie sich für eine privilegierte Partnerschaft der Türkei mit der Europäischen Union (EU) aus. Die jetzige Bundesregierung setzt sich jedoch für einenBeitritt der Türkei in die EU ein.

Auf der Tagesordnung des Parteitages im Ruhrgebiet stand auch noch die Wahl des Generalsekretärs. Der seit Januar amtierende Generalsekretär Volker Kauder wurde mit einerüberwältigenden Mehrheit von 97,84% in seinem Amt bestätigt. Auch Kauder hatte zum Auftakt des Parteitages der Regierungskoalition eineÃ’Â desolate Bilanz bescheinigt.Gerhard Schröder sei nach sieben Jahren Regierungszeit nun auf seiner Abschiedstour durch Deutschland. „Deutschland braucht den Wechsel“ sagte er unter tosendem Beifall.

Auch CSU-Chef Edmund Stoiber stimmte die Union auf einen möglichen Wahlsiegein.Ã’Â Besonders scharfe Kritik erhielt die Linkspartei, angeführt von Gregor Gysi und Oskar Lafontaine. Stoiber bezeichnete Lafontaine und Gysi als „Luxuslinke“. Der 18.September stehe für einen Richtungswechsel. Stoiber prophezeite für die Bundestagswahl, dass sich die SPD um eine Zusammenarbeit mit der Linkspartei und den Grünen bemühen werde,wenn es sich nach dem Wahltag rechne.

Es gab nicht nur Euphorie und frohe Mienen auf dem CDU-Parteitag. Trotz aller Zuversichtauf die kommende Bundestagswahl wurden viele kritische Stimmen zum Kurs in der Steuerpolitik laut. Noch vor dem Parteitag sagte Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU):„Wir müssen sofort die Veränderungen angehen.“ Wulff und andere CDU-Politiker gingen aber zugleich auf Distanz zu den langfristigen Steuerplänen desFinanzfachmanns im Wahlkampfteam von Merkel, Paul Kirchhof.

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