Flutkatastrophe in Südbayern

Von einem „Hochwasser, das nur alle 300 Jahre vorkommt“ sprachdas bayerische Umweltministerium. Sogar das historische Pfingsthochwasser von 1999 wurde in den Schatten gestellt.

Die Rede ist von der gestrigen Überflutung großer Teile Südbayerns, Österreich und der Schweiz.

Betroffen sind vor allem mehrere Alpentäler und das bayerische Voralpenland, die von einem katastrophalen Hochwasser heimgesucht wurden und deren Bewohner jetzt mit verheerenden Ausmaßenzu kämpfen haben. Die Schweiz meldete bereits fünf Todesopfer.

Umfangreiche Evakuierungsmaßnahmen waren erforderlich, um die bayerischen Bürger aus den Fluten zu retten, die hilflos mit ansehen mussten, wie ihr Ort nach Dammbrüchenüberschwemmt wurde. Sogar ganze Brücken rissen die Wassermassen mit. Unzählige Straßen und Autobahnen sind unbefahrbar. Die Bahn sperrte mindestens acht Schienenstrecken in ganzBayern. Viele Städte sind von der Außenwelt abgeschnitten.

Meteorologen rechnen unterdessen mit weiteren Niederschlägen am Alpenrand und in Ostbayern.

Stoiber verspricht schnelle Hilfe

Den Betroffenen wurde vom bayerischen Ministerpräsident Edmund Stoiber rasche Hilfe zugesagt. Im Eschenlohe, eines der betroffenen Orte, sagte der CSU-Chef: „Wir lassen dieLeute nicht allein“.

Die Lage ist stabil

In der Nacht hat sich die Hochwasserlage im Alpenraum und im Süden des Freistaats Bayern stabilisiert. Auch in den schlimmsten betroffenen Gebieten, Garmisch-Partenkirchen und Eschenlohe, wurdennun Entwarnung gegeben. Gleichzeitig beginnen jetzt die ersten Aufräumarbeiten.

Jedoch verlagert sich das Hochwasser momentan nach Norden zur Donau. Dort stiegen die Pegel flußabwärts an Donau und Inn weiter an. In Neu-Ulm wurde ein Pegelstand von mehr als fünfMetern gemessen, etwa so viel wie bei dem Jahrhunderthochwasser von 1999. In Regensburg bereiten sich die Menschen in der Zwischenzeit auf die Flut vor, die laut eines Sprechers heute Abend erwartetwird.

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