Jahresrückblick 2009 – Das war der Oktober

Auch im Oktober 2009 war wieder einiges los. Die Olympischen Spiele 2016 wurden vergeben, ebenso wie die Nobelpreise, die für einige Überraschung sorgten. Gleichzeitig bedeutete der Oktober aber auch den endgültigen Anfang vom Ende für die Quelle AG. Sämtliche Rettungsversuche waren zuvor gescheitert.

Nach 82 Jahren wurde im Oktober das endgültige Ende für die 1927 gegründete Quelle AG beschlossen. Die Banken drehten dem einst zweitgrößten Versandhändler in Europa den Geldhahn zu. Davor waren sämtliche Versuche, den schwer angeschlagenen Konzern zu retten gescheitert. Das Ende von Quelle bedeutete auch den Verlust von etwa 10.000 Arbeitsplätzen. Der Versandhandel wurde noch bis Weihnachten aufrecht erhalten, dann aber war auch hier Schluss. Die gesunden ausländischen Tochterunternehmen wurden bereits zum größten Teil an Investoren verkauft. So sicherte sich beispielsweise der OTTO-Versand sowohl die Rechte an Quelle Russland, wie auch am eigentlichen Quelle-Namen. Im Januar soll bekannt gegeben werden, wie mit dem Namen weiter verfahren wird.

Olympia 2016 in Südamerika

Wie das Olympische Komitee in Kopenhagen bekannt gab, werden die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro ausgetragen. In einem spannenden Wettbewerb konnte sich Rio am Ende gegen Chicago, Tokio und Madrid durchsetzen. Rio de Janeiro ist damit die erste Stadt in Südamerika, die Gastgeber der Spiele der XXXI. Olympiade sein wird. Bis dahin hat die Stadt mit einer der größten Verbrechensraten weltweit noch einiges zu tun. Allein dieses Jahr wurden wieder hunderte Menschen Opfer der anhaltenden Bandenkriege.

Nobelpreis für deutsche Schriftstellerin

Die Vergabe der diesjährigen Nobelpreise sorgte gleich doppelt für Überraschung. Der Literaturnobelpreis ging dieses Jahr an die deutsche Schriftstellerin Herta Müller. Sie wird damit für ihr sprachgewaltiges Gesamtwerk über die rumänische Diktatur ausgezeichnet. Sie wurde 1953 in Rumänien geboren und lebt seit 1987 mit ihrem Mann in Deutschland.
Ebenfalls für eine Überraschung sorgte die Vergabe des Friedensnobelpreises. Dieser ging an den erst seit gut einem Jahr im Amt befindlichen amerikanischen Präsidenten Barack Obama. Zur Begründung hieß es, Obama habe den Preis für seine Anstrengungen zur Stärkung der internationalen Diplomatie und der Zusammenarbeit zwischen den Völkern bekommen. Kritiker finden die Auszeichnung verfrüht, da Obama noch nicht wirklich etwas auf dieser Ebene erreicht habe.

Wiedereröffnung nach 70 Jahren

Mit einem Festakt wurde das Neue Museum auf der Museumsinsel in Berlin feierlich wiedereröffnet. Es war 1939 von den Nationalsozialisten geschlossen worden. Das Museum wird auch wie vor 70 Jahren hauptsächlich Exponate aus dem alten Ägypten, aus der Vor- und Frühgeschichte und aus der Antike beherbergen. Bekanntestes Ausstellungsstück ist zweifelsohne die mehr als 3.300 Jahre alte Büste der ägyptischen Königin Nofretete. Mit ihren zahlreichen Museen gehört die Museumsinsel im Herzen Berlins seit 1999 als weltweit einzigartiges bauliches und kulturelles Ensemble dem Weltkulturerbe der UNESCO an.

Verfassungsgericht hebt Immunität Berlusconis auf

Das Verfassungsgericht in Italien hat das umstrittene Immunitätsgesetz Berlusconis für verfassungswidrig erklärt und damit die Immunität des italienischen Ministerpräsidenten aufgehoben. Damit ist die politische Zukunft des skandalumwitterten Regierungschefs infrage gestellt worden. Beobachter rechnen damit, dass mehrere Verfahren gegen Berlusconi nun wieder aufgenommen werden. Er selber zeigte sich von dem Richterspruch relativ unbeeindruckt und erklärte, er werde weitermachen wie bisher und nichts werde passieren. Er schloss sein kurzes Statement mit den Worten: „Lang lebe Italien! Lang lebe Berlusconi!“

Wählen mit 16

Als erstes Bundesland hat Bremen die Altersgrenze für Wahlen auf Landesebene auf 16 Jahre gesenkt. Nach Angaben eines Sprechers wurde der Beschluss, das Wahlalter um zwei Jahre zu senken, mit großer Mehrheit beschlossen. Ziel der Reform ist es, Jugendliche frühzeitiger an die Politik heranzuführen. Die amtierende rot-grüne Regierung setze damit einen im Koalitionsvertrag beschlossenen Punkt um. Das geänderte Wahlrecht soll nun erstmals bei der Bürgerschaftswahl 2011 angewendet werden. Auch in anderen Bundesländern dürfen bereits 16-17-Jährige auf Kommunalebene mit entscheiden.

Quellen: Wikipedia.org, Welt.de, N-TV.de

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