Jahresrückblick – das war der Dezember 2009

Der letzte Monat des Jahres 2009 brachte schon immer so einiges mit sich. Kaum vorzustellen, dass beispielsweise das Attentat auf John Lennon nun mehr 29 Jahre her ist. Aber auch heuer gab es einige große und mal mehr, mal weniger erfreuliche Ereignisse im Dezember: die Deutsche Bahn erhöhte pünktlich zum Ende des Jahres mal wieder die Preise, die Vorrundengruppen für die WM 2010 wurden ausgelost und auch die Gerichte auf höchster Ebene sprachen ihre Urteile.

Urteil zu Ladenöffnungszeiten in der Adventszeit

Das Bundesverfassungsgericht entschied Anfang des Monats, dass verkaufsoffene Sonntage in der Adventszeit verfassungswidrig seien. In Berlin beispielsweise hatten die Geschäfte vier Adventssonntage in Folge geöffnet, das wird im nächsten Jahr nicht mehr der Fall sein. Das seit November 2006 geltende Ladenöffnungsgesetz für Berlin besagte, dass in der Bundeshauptstadt an bis zu zehn Sonntagen jährlich die Geschäfte geöffnet haben dürfen. Dagegen erhoben die evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, sowie das Erzbistum Berlin Klage. Das Urteil besagt, dass mehrere Sonn- und Feiertage in Folge nur „aus Gründen von besonderem Gewicht“ und auch nur während einer beschränkten Stundenzahl für den Verkauf freigegeben werden dürfen.

Europa Gericht nimmt Müttern das alleinige Sorgerecht

Bislang hatten unverheiratete Väter in Deutschland sehr schlechte Chancen das Sorgerecht für ein Kind zu bekommen, wenn die Mutter das nicht wollte. Hierzu sprachen die Richter des Europäischen Gerichtshofes in Straßburg nun das Urteil: die Bevorzugung von unverheirateten Müttern gegenüber den Vätern ist ein Verstoß gegen das Diskrimierungsverbot. Anlass des Ganzen war die Klage eines Kölners, der seit nunmehr acht Jahren um das Sorgerecht für seine Tochter kämpft. Auch in diesem Jahr hatte das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe bereits das Veto-Recht der Mütter und den rechtlosen Status lediger Väter festgeschrieben. Die Entscheidung wurde damit begründet, dass nur auf diesem Weg ständige Streitereien zwischen den „Parteien“ vermieden werden können – gleichzeitig forderten die Verfassungsrichter aber auch den Staat auf, diesen Zustand zu überprüfen.

Auslosung der Vorrundengruppen für die WM 2010

Bundestrainer Jogi Löw zeigte sich mit dem Ergebnis der Auslosung mehr als zufrieden: Die Gegner der deutschen Mannschaft in der Vorrundengruppe D sind Australien, Ghana sowie Serbien. „Von Losglück kann man nicht sprechen, wenn man mit Australien, Serbien und Ghana in eine Gruppe kommt. Das ist schon ein anspruchsvolles Auftaktprogramm. Es ist eine schwere Gruppe, aber machbar. Wichtig ist es, das erste Spiel gegen die Australier zu gewinnen. Und dann müssen wir mit dem entsprechenden Selbstbewusstsein gegen Ghana und Serbien auftreten,“ teilte er in einem Interview mit. Schon jetzt ist also allen Beteiligten klar, dass uns bei der in Südafrika stattfindenden WM ein schweres, aber spannendes Auftaktprogramm erwartet.

Fahrpreiserhöhung der Deutschen Bahn

Pünktlich zu Weihnachten und der Fahrplanänderung schlug auch die Deutsche Bahn zu: Seit dem 13. Dezember dürfen Bahnfahrer durchschnittlich 1,8 Prozent mehr für Tickets zahlen. Die Begründung der DB waren die deutlich gestiegenen Personalkosten. Schon 2008 waren die Preise um fast vier Prozent erhöht worden. Mit der neuen Erhöhung werden beispielsweise Platzreservierungen um fünfzig Cent teurer, auch diverse Ländertickets kosten einen Euro mehr. Unberührt vom ganzen bleibt allerdings das Wochenendticket, welches den alten Preis von 37 Euro beibehält. Aber die DB sorgte auch dafür, dass Tickets, die sich noch in der Probephase befanden, dauerhaften Bestand haben (diverse Spezialangebote, unter anderem auch das Schöner-Fahrt Ticket für Familien).

Schumis Comeback bei Mercedes GP Petronas

Nein, dass ist kein Scherz, er kommt wirklich zurück! Nach dem erfolglosem Versuch in diesem Jahr und einem guten Monat voller Spekulationen ist es jetzt offiziell. Im Jahr 2010 wird Michael Schumacher für Mercedes GP Petronas bei der Formel1 an den Start gehen. Am 23. Dezember wurde dies während einer Telefonkonferenz mit Norbert Haug, Ross Brawn und Schumi selbst bekannt gegeben. Kurz davor unterschrieb der Formel1 Star einen Vertrag über drei Jahre in Brackley (England). Die Fans können sich auf den 14. März 2010 freuen, denn dann wird er nach 1239 Tagen wieder um WM-Punkte kämpfen.

UNO-Klimakonferenz in Kopenhagen

Zu Beginn des Dezembers war die Klimakonferenz in Kopenhagen. Hier ging es um die Abstimmung über eine Nachfolge des Kyoto-Protokolls, welches im Jahr 2012 ausläuft. Eine bereits im Juli ausgehandelte politische Erklärung wurde im Kreis von 25 Staaten zur Kenntnis genommen. In diesem Text ging es unter anderem um eine Verpflichtung,  die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen. Allerdings enthielt dieser keine verbindlichen Minderungsziele für die Industriestaaten. Der vorher gestartete Versuch, dieses Abkommen vom Plenum genehmigen zu lassen scheiterte am Widerstand vom Inselstaat Tuvalu, vom Sudan und mehreren lateinamerikanischen Staaten. Diese Widersprüche begründeten sich unter anderem darauf, dass keine genauen Vorgaben für die Treibhausgas-Emissionen gemacht wurden. Auch die Tatsache, dass die Erklärung im kleinen Kreis ausgehandelt wurde, fand keine Fürsprecher.

29. Jahrestag des Attentats auf John Lennon

Am 8. Dezember 1980 wurde der Beatle John Lennon vor dem Dakota Building in New York erschossen. Der geistig verwirrte Attentäter Mark David Chapman ließ sich noch wenige Stunden vorher eine Schallplatte von ihm signieren. Während der Signierung kam es dann auch zu dem letzten Foto von Lennon, ein anderer Fan nutzte den Moment und lichtete den späteren Attentäter und den Star gemeinsam ab. Schon wenige Stunden nach dem Mord versammelten sich mehrere tausend Menschen voller Entsetzen vor dem Dakota Building und sagen gemeinsam die Songs von John Lennon. Während der Anklage plädierte Chapman dann selber auf schuldig, obwohl sein Verteidiger ihm davon abriet und sechs von neun psychiatrischen Gutachten ihm eine Psychose attestierten. Im Jahr 1981 wurde er dann zu 20 Jahren Haft verurteilt. Heute sitzt er immer noch im Gefängnis, weil das US-Strafrecht eine Bewährungsprüfung am Ende jeder Haftzeit vorschreibt. Yoko Ono, die Ehefrau von John Lennon, verlangte in den Jahren 2000, 2002, 2004 und 2006, den Mörder niemals aus dem Gefängnis zu entlassen, da auch sie sich bedroht fühlte. Sie begründete auch damit, dass Chapman kein normales Leben verdient habe und Gewalt wiederum Gewalt verlange: „violence begets violence“.

Quellen: wikipedia | NZZ Online | Mercedes-Benz passion Blog | Welt Online | Focus Online | Zeit Online | n-tv.de

Bilder:
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