Münster (ddp-nrw). Mediziner desUniversitätsklinikums Münster (UKM) haben erstmals in Deutschland belegt, dass Patienten gegen das bei der Schweinegrippe-Erkrankung verabreichte Medikament Tamiflu eine Resistenzentwickelt haben. Wie das Klinikum am Freitag mitteilte, konnte die Resistenz in der zurückliegenden Woche bei zwei Patienten dokumentiert werden. "Die Resistenz bedeutet, dass sich dasVirus während der Therapie mit Tamiflu verändert hat", sagte der Direktor des UKM-Instituts für klinische Mikrobiologie, Georg Peters. Es sei deutlich geworden, wie rasch sicheine Resistenz gegen die wenigen, derzeit verfügbaren Medikamente entwickeln könne, hieß es weiter. Der Vorstandsvorsitzende und ärztliche Direktor des UKM, Norbert Roeder, appellierte an das Verantwortungsbewusstsein von Ärzten und Patienten: "Niemand sollte leichtfertig Tamifluzu sich nehmen." Dieses Medikament sollten ausschließlich diejenigen H1N1-infizierten Patienten bekommen, bei denen das Virus nachgewiesen sei und die zusätzlich eine chronischeErkrankung haben. "Nach wie vor raten wir ganz dringend zur Impfung, da nur dadurch ein Schutz entstehen kann", betonte Roeder. "Trotz der aktuellen Meldungen zum Abflauen derNeuinfektionen sollte die Grippe nicht auf die leichte Schulter genommen werden". Am UKM sind mittlerweile rund 2770 Menschen geimpft. "Wir haben im Klinikum rund die Hälfte desmedizinischen Personals, das Patientenkontakt hat, geimpft. Das ist eine im NRW-Vergleich extrem gute Quote", betonte Roeder. (ddp)
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