Computerschwund bei Bundesbehörden

In den letzten Jahren sind offenbar über 500 Computer deutscherBundesbehörden verloren gegangen. Was anfangs viel erscheint, ist im Vergleich mit anderen Fällen und Ländern an sich jedoch nichts Außergewöhnliches.

Von diesen Computer- und Notebook-Verlusten seien die meisten Bundesbehörden betroffen. „Hier ergibt sich Aufklärungsbedarf“, sagte FDP- Fraktionsvize Carl-LudwigThiele. Immerhin geht es hierbei auch um die privaten Daten von Millionen von Bundesbürgern. Das Bundesministerium wies Sicherheitsbedenken umgehend zurück. Sensible Daten seien auf denFestplatten mit speziellen Programmen gesichert, die es einem Dritten unmöglich machen sollen, auf diese Daten zuzugreifen.

Wie sicher solche Programme sind, zeigte sich im Juni 2007 beim Zentrum für Nachrichtenwesen der Bundeswehr (ZNBw). Damals sind aufgrund eines Fehlers mit der Software „Jasmin“ Geheimberichte aus den Jahren 1999 bis 2003 vernichtet worden. Unter anderem sämtliche Berichte, die der Bundesnachrichtendienst und Militärattachés von denAuslandseinsätzen der Bundeswehr angefertigt hatten.

Meister im Verschlampen von vertraulichen Daten sind jedoch bis heute die Briten. ImJahr 2007 wurde bekannt, dass den britischen Behörden mehrere CDs und DVDs mit Namen, Adressen und teilweise sogar mit den Bankdaten von Patienten, Kindergeldempfängern undFahrschülern abhanden gekommen sind.

Im Fall der abhanden gekommenen Computer deutscher Bundesbehörden geht das Bundesministerium von ganz normalen Zahlen aus. Im Vergleich zu dem Verlust an Computern bei Privatunternehmen liegeder Computerschwund „im absolut üblichen Verhältnis“. Immerhin, es geht ja „nur“ um rund 500 Computer.

Das US-Handelsministerium räumte beispielsweise im September 2006 auf Anfrage des Kongresses ein, dass ihm seit 2001 insgesamt 1.137 Notebooks abhanden gekommen sind. Ein Sprecher desMinisteriums sagte damals, dass der Verlust zwar groß sei, dem Ministerium aber „kein Fall bekannt ist, in dem persönliche Informationen unrechtmäßig genutztwurden.“

Quelle: Stern.de

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