It’s a me, Mario!

Kein Videospieleheld ist so bekannt wie Mario. Angefangen hat alles in den 1980erJahren. Auch heute ist er noch genau so populär wie damals. Doch was verspricht Super Mario Galaxy, das neueste 3D-Jump’N-Run für Nintendos Wii? Wir haben für euch einen Blick auf dasbrandneue Spiel geworfen.

Super Mario Bros. für das NES, Super Mario World für das gute alte Super Nintendo Entertainment System. Es gibt bereits unzählige Titel, in denen Mario die Hauptrolle spielt. Mit SuperMario 64 stieg Nintendo im Jahr 1997 auch Drei-Dimensional in das Jump’N’Run-Geschäft ein und zweifelsohne wird dieser Titel auch heute noch als einer der Mario-Spiele schlechthin gehandelt,zumindest auf 3D-Ebene. Der Nachfolger für den GameCube, Super Mario Sunshine, stieß bei den Spielern nicht auf viel Gegenliebe.

Noch vor dem NES-Debüt: Mario Bros. (1983)

Die Erwartungen gegenüber Super Mario Galaxy sind also enorm hoch. Wird das Spiel diesen Anforderungen gerecht? Wie wurde die Wii-Steuerung umgesetzt und was wurde aus der Hardwarerausgekitzelt?

Die Story

Die Story ist seit je her dieselbe: Prinzessin Peach wird auf ein Neues von Bowser entführt, der die Prinzessin gerne für sich alleine hätte. Doch dieses Mal geht es auf eine etwasfernere Reise – in die Galaxie. Als Mario gerade zum so genannten „Sternenstaubfest“ ankommt, das nur alle 100 Jahre stattfindet, nimmt das Unheil seinen Lauf.

Bowser überfällt das Pilzkönigreich mit einem ganzen Heer von fliegenden Schiffen. Das Schloß von Prinzessin Peach wird aus dem Boden gehoben und ehe Mario etwas unternehmen kann,wird er mitsamt Schloß und der Prinzessin ins All gezogen. Hier trennen sich die Wege der beiden als Mario von einem Kamek attackiert wird und das Abenteuer beginnt.

Mario und Rosalina bei ihrem Zusammentreffen.

Auf der Sternwarte, einem Kometen der gleichzeitig im späteren Spielverlauf als Raumschiff dient, erwacht Mario einige Augenblicke später und wird von Rosalina geweckt. Rosalina weißerstaunlich viel über die Fieslinge, die Prinzessin Peach entführt haben. Daraufhin folgt eine kleine Einweisung in die Geheimnisse der Galaxien. Seine Aufgabe besteht nun darin, diese zubereisen um dort die verschiedenen Großen Sterne aus den Klauen der Bösewichte zu befreien, die durch Bowser Jr. und Bowser selbst verkörpert werden. Dass die beiden damit nichtsschönes vorhaben, erklärt sich von selbst. Der kleine Stern Luma wird Mario auf seiner Reise durch die Galaxien begleiten und noch nützliche Dienste vollbringen.

Die Steuerung

Bei einem Spiel wie Mario stellt sich vor allem die Frage, wie es sich auf die Wii-Steuerung übertragen lässt. Die Entwickler von Nintendo haben sich hierbei wirklich sehr viel Mühegegeben. Die Funktion von Nunchuk und Wii-Remote werden voll ausgenutzt. Sowohl die Pointerfunktion als auch die Bewegungssensoren kommen zum Einsatz, wobei die Bewegungssensoren eher eineeingeschränkte Anwendung finden, wie beispielsweise in Extra-Levels mit Minispielen, bei denen man auf einem Rochen eine Wasserstrecke bestreiten muss oder auf einem Hindernisparkour, bei demvor allem Geschicklichkeit und Gefühl gefragt ist.

Mario auf der Flucht vor der dicken Wanze.

Insgesamt braucht man, um ein Level zu bestreiten, maximal drei Knöpfe: den A-Button um zu springen, den B-Button um mit Hilfe von Sternensplittern die Gegner zu betäuben und den Z-Buttonum eine Stampfattacke mit dem Hinterteil des Klempners auszuführen. Zum Laufen dient der Analogstick des Nunchuks.

Um herumliegende oder herumfliegende Sternensplitter einzusammeln, kann man diese entweder klassisch einsammeln oder man benutzt die Pointerfunktion der Wii-Remote, um die Splitter per Bewegung zukassieren. Durch ein leichtes Schwenken der Wii-Remote kann man sich mit Hilfe der Sternkatapulte von einem Planeten zum nächsten bewegen. Das Schwenken wird auch dafür benutzt, um eineDrehattacke auszuführen, beispielsweise um Gegner zu bekämpfen.

Die einfache und leicht zu verstehende Steuerung macht Super Mario Galaxy sowohl für Casual-Gamer als auch Hardcore-Gamer zu einem sehr gut spielbaren Spiel.

Super Mario Galaxy ist aber – im Vergleich zu seinen anderen 3D-Vorgängern – nicht nur ein klassischer Singleplayer, sondern bietet auch einen kooperativen Zwei-Spieler-Modus. Von diesem sollteman sich allerdings nicht zu viel versprechen, denn die einzige Steuerungsmöglichkeit, die sich dem zweiten Spieler bietet, ist das Einsammeln von Sternenstaub sowie das Abfeuern derselben aufGegner.

Die Welt steht Kopf bei Super Mario Galaxy

Insgesamt kann man aber sagen, dass die Entwickler die Zeit wirklich sehr gut ausgenutzt haben, um die Steuerung zu optimieren. Sie ist einfach und auch sehr präzise. Einziges Manko: Wenn mansich unterhalb oder seitlich auf den verschiedenen Planeten bewegt, ist die Steuerung, auch auf Grund einer manchmal sehr ungünstigen Kameraperspektive, leicht verwirrend, da man danngegebenenfalls den Analogstick in eine ganz andere Richtung steuern muss, um dorthin zu kommen, wo man eigentlich hin will.

Das Rätsel um die Planeten

In jeder Galaxie befinden sich mehrere Planeten, die man besuchen muss um weitere Powersterne zu finden. Jeder dieser Galaxien ist in kleinere und größere Planeten aufgeteilt. Der Clou andem Ganzen ist: Jeder Planet innerhalb eines Planetensystems verfügt über seine eigene Schwerkraft. Das wiederum heißt, dass es sich bei etwas weiter entfernten Planeten etwasschwieriger gestaltet, die Orte zu wechseln. Hierfür dienen dann die Sternenkatapulte, mit deren Hilfe man von einem Planet zum nächsten gelangen kann.

Die meisten Planeten sind in alle Richtungen begehbar.

Aus Alt mach Neu

Besonders auffallend ist die Tatsache, dass Nintendo in Super Mario Galaxy alte Ideen aus früheren Titeln wiederbelebt. Wie man es bereits aus Titeln wie Super Mario Bros. 3 oder Super Mario 64kennt, hat man bei Super Mario Galaxy die Möglichkeit mit Hilfe verschiedener Kostüme (Bienen-, Geister-, Feuerblumen- und Eisblumenkostüm) die Missionen zu bestreiten.

Als Bienen-Mario von Blume zu Blume fliegen …

Dieses Feature findet während dem Spiel sehr gut Anwendung. Um alle Sterne zu erhalten, sollte man daher auf die Kostüme nicht verzichten. Jedoch hat jedes Kostüm auch seineSchwächen. Während das Feuerblumen- und Eisblumenkostüm nur zeitlich beschränkt verwendbar sind, reicht es beim Geister- und Bienenkostüm aus, mit einem Gegner inBerührung zu kommen, damit man eines der Kostüme verliert. Und da Bienen sich nicht so besonders gut mit dem Wasser vertragen, reicht beim Bienenkostüm auch die Berührung mit demWasser.

Als Geister-Mario durch Wände fliegen …

In Super Mario Galaxy gibt es allerdings auch alt-bekannte Items, wie zum Beispiel den Stern, mit deren Hilfe man für eine bestimmte Zeit unbesiegbar wird und in der man auch sämtlicheGegner überrennen kann. Allerdings ist dieses Item im Spiel eher selten.

Auch wenn zum Teil die Kostüme und einige Items nichts Neues mehr sind: Man fühlt sich an alte Zeiten erinnert und darüber hinaus stehen die Kostüme auch nur dann dem Spieler zurVerfügung, wenn er sie wirklich braucht.

Grafik

Super Mario Galaxy ist ohne Zweifel das derzeit grafisch beste Spiel, das man für die Nintendo Wii käuflich erwerben kann. Viele Third-Partie-Hersteller, wie beispielsweise Ubisoft oder EA,glänzen eher durch PlayStation-2-Portierungen. Dass allerdings in der Wii-Hardware mehr steckt als nur ein GameCube, sieht man Super Mario Galaxy sehr gut an.

Schnell weg! Hier wird ’s heiß.

Allein die liebevolle Gestaltung der Planeten und die zahlreichen Details lassen einem das Wasser im Munde zusammenlaufen. Auch wenn die Wii grafisch nicht mit den anderen Next-Generation-Konsolenmithalten kann, so hat man mit Super Mario Galaxy ein grafisch sehr schönes Spiel hinbekommen, das sich neben „The Legend of Zelda – Twilight Princess“ als eines deranspruchvollsten Wii-Titel einreihen kann.

Grafisches Feuerwerk: An Spezialeffekten mangelt es nicht.

Sound und Musik

Auch in Super Mario Galaxy fühlt man sich immer wieder in alte Zeiten zurückversetzt. Nintendo erinnert in zahlreichen Missionen mit alten, aufgepeppten Soundtracks an längstvergangene Zeiten. Die Ingame-Musik in Super Mario Galaxy ist fast so brachial wie die Grafik. Für das Spiel hat man eigens ein Orchester vorspielen lassen, was dem Ganzen noch den letztenFeinschliff in Sachen Musik verliehen hat.

Bei Super Mario Galaxy ergeht es einem auch nicht so wie bei Super Paper Mario (RauteMusik berichtete). Die Musik lässt sich auch noch nach mehreren Spielstunden ertragen.

Langzeitmotivation und Schwierigkeitsgrad

Wer Jump’N’Runs mag und schon in der Vergangenheit einige Mario-Titel gespielt hat, der macht bei Super Mario Galaxy garantiert keinen Griff ins Klo. Langzeitmotivation ist hier gänzlichvorhanden. Einmal eingeschaltet, kann man sich kaum noch vom Fernseher wegreißen. Der Schwierigkeitsgrad ist für ein Mario-Spiel mittelmäßig. Die Missionen lassen sich ohnelängeres suchen oder rätseln lösen. Aber nicht alles ist so leicht wie es zunächst scheint: An manchen Stellen legt man dann auch gerne mal Wii-Remote und Nunchuk zur Seite, weilman einfach nicht mehr weiterkommt.

Die Spielzeit beträgt in etwa 15 bis 16 Stunden, um die Anzahl Sterne zu erhalten, die man benötigt, um Prinzessin Peach aus den Händen von Bowser zu befreien. Um alle Sterne zuerhalten, muss man noch ein paar zusätzliche Stunden drauflegen. Alles in allem zusammengezählt ergibt sich daraus eine Spielzeit von schätzungsweise 20 bis 22 Stunden, was fürein Jump’N’Run wie Mario sehr ordentlich ist.

Kritische Stimmen

Allen Lobeshymnen zum Trotz, gibt es auch bei Super Mario Galaxy ein paar Dinge, die man vielleicht hätte besser machen können. Beispielsweise sind die Endbosse (Bowser-Endgegner) nichtwirklich abwechslungsreich. Bowser wird zwar mit jedem weiteren Zusammentreffen etwas schwieriger, jedoch nicht unbedingt anspruchsvoller. Die Moves sind auch dieselben, die man jedes Mal gegenBowser ausführen muss. Erinnert ein bisschen an Super Mario 64, wo man ebenfalls nur mittels einer Aktion die Bowser-Endgegner bestreiten musste.

Klassische und neue Gegner treffen auf den Klempner.

Die Kameraführung ist bei Super Mario Galaxy beinahe perfekt. Aber leider auch nur beinahe. Besser wäre es gewesen, wenn man eine einigermaßen „freie“ Kameraführung eingebauthätte wie bei Super Mario 64, wo der Spieler selbst entscheiden kann, welche Ansicht er wählen will. Man kann auch nicht überall in die Ego-Perspektive wechseln, um sich mal kurz inallen Himmelsrichtungen umzusehen. Super Mario Galaxy erlaubt es dem Spieler an einigen wenigen Stellen mit dem digitalen Steuerkreuz die Perspektive anzupassen, was allerdings eher zurAufgabenlösung beitragen soll.

Anders als zunächst vermutet, wird der Spieler auch ein bisschen darüber enttäuscht, dass die Reisen von einem Planeten zum nächsten nicht selbst gesteuert werden. Ab dem Abschussdurch das Sternenkatapult übernimmt die CPU die Steuerung von Mario, bis dieser auf dem vorgesehenen Planeten landet. Dadurch wird der Spielverlauf eher etwas linear, je nach dem, welchesMissionsziel man gerade hat.

Fazit aus der RauteMusik-Redaktion (Lars Haise)

Das anfängliche Schwindelgefühl verfällt schnell, wenn man sich an die Steuerung und das Gameplay gewöhnt hat. Super Mario Galaxy ist in meinen Augen der beste Mario-Titel seitdem N64-Hit Super Mario 64. Das Spiel hat mich nicht nur grafisch sondern auch von den zahlreichen Innovationen bei der Steuerung überzeugt. Wii-Remote und Nunchuk werden sehr gut in Szenegesetzt.

Unsere Bewertung (nach Schulnoten)

Story:
Grafik:
Sound:
Steuerung:
Spielspaß:
Multiplayer

Gesamt:

1
1
1
2
1
3

1,5

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