Super Paper Mario: 2D und 3D treffen aufeinander

Den Europäern voran hatten die Wii-Besitzer in den Vereinigten Staaten bereits imApril dieses Jahres das Vergnügen, Mario einmal von zwei Seiten zu erleben: Zum Einen in 2D und zum Anderen in 3D. Ob das passt? Wir haben für euch einen Blick auf SuperPaper Mario geworfen!

Mario und sein Bruder Luigi beginnen das neueste Abenteuer eigentlich eher gelangweilt. Beide fragen sich zunächst, was sie an dem angebrochenen Tag machen sollen. Auf einmal kommt einmerkwürdiger Pilzkopf angerannt, der davon erzählt, dass die werte Prinzessin Peach mal wieder von Bowser entführt wurde. Bekanntlich machen sich Mario und Luigi gemeinsam auf den Weg,um die Prinzessin aus den Klauen von Bowser zu retten.

Viele hätten erwartet, dass ein übliches Abenteuer beginnt, bei dem Mario der Held ist. Nein, so ist es keineswegs. Kaum kommen Mario und Luigi in der Burg von Bowser an, erscheint einmerkwürdiges Wesen aus einer anderen Dimension: Graf Knickwitz hat sich in das Zusammentreffen zwischen den beiden Brüdern und Bowser gedrängt und entführt im Anschluss alleAnwesenden außer Mario. Dieser wacht nach dem Überfall von Graf Knickwitz zu einem späteren Zeitpunkt wieder auf und wird von einem „digitalen Schmetterling“ namens Tippi nachFlipstadt geführt, in der er mehr über Graf Knickwitz und das Dunkle Prognosticon erfährt, eine Prophezeiung, die den Weltuntergang bringen soll. Die Aufgabe von Mario besteht nunmehrdarin, alle Reinen Herzen zu finden, um die Pläne von Graf Knickwitz zu durchkreuzen. Das Abenteuer beginnt …

Flipstadt, Super Paper Mario (Wii)

Die Steuerung

Super Paper Mario wird klassisch gesteuert wie ein Jump’N’Run zu Super Nintendo-Zeiten. Man hält die Wii-Fernbedienung quer und braucht genau genommen vier Tasten, um im gesamten Spiel zuinteragieren: 1 (zum Springen), 2 (um die verschiedenen Pixl zu verwenden), A (um in die 3D-Ansicht zu wechseln) und das Steuerkreuz (zum Laufen).

Die simple Steuerung macht Super Paper Mario auch für unerfahrene Spieler spielbar. Allerdings gibt es keine „Lauffunktion“ mehr in dem Sinne, dass man mit Mario durch die Levels sprinten kann.Allerdings stört das den Spielverlauf eher weniger, da man mit Mario und den anderen Charakteren (abgesehen von Bowser) auch so ziemlich schnell vorankommt.

Kennern fällt allerdings ziemlich schnell auf, dass das Spiel ursprünglich für den Nintendo GameCube erscheinen sollte. Diese Tatsache lässt sich auch nicht von der Hand weisen:Insgesamt handelt es sich tatsächlich um eine Portierung. Allerdings hat Nintendo dem Spiel noch einige nützliche Wii-Features verpasst. So kann man die Wii-Fernbedienung jederzeit wie eineTaschenlampe auf den Bildschirm richten, um durch Tippi hilfreiche Tipps zu Endgegnern und Gegenständen zu bekommen.

Mario benutzt Tippi, um Informationen zum Gegner zu erfahren

Mit der Plus-Taste öffnet sich das umfangreiche Menü von Super Paper Mario. Da Super Paper Mario – wie beim Vorgänger auf dem Nintendo 64 – einige Rollenspielelemente enthält,findet ihr dort neben den verschiedenen Pixln, die im Verlauf des Abenteuers dazustoßen, und den Charakteren auch noch Items und Informationen zum aktuellen Kraftpunkte- und Lebenspunktestand.Im Menü kann außerdem ausgelesen werden, wann sich euer Charakter weiterentwickelt.

Die Pixl – Marios Begleiter

Die Pixl sind treue Helfer von Mario und seinen Freunden. Was sich bei Super Paper Mario im Vergleich zu anderen 2D- und 3D-Mario-Titeln geändert hat, ist die Tatsache, dass man bestimmteAktionen erst im späteren Spielverlauf nutzen kann. So kann beispielsweise mit dem Pixl Stampfo erst nach einem Viertel des Spiels die Stampfattacke ausgeführt werden. Mit Platto kann mansich unsichtbar machen oder durch enge Spalten durchlaufen. Neben Platto und Stampfo gibt es allerdings noch andere Pixl mit ganz bestimmten Fähigkeiten, die für das Bestehen der Levelsbitter notwendig sind.

2D trifft auf 3D: Passt das überhaupt?

Einen sehr kritischen Blick haben wir auf den Wechsel zwischen der 2D- und der 3D-Welt geworfen. Dieser Wechsel kann im Spiel nicht von Anfang an angewendet werden, wird aber bereits im erstenKapitel des Spiels erlernt. Nintendo hat sich allerdings Einiges dafür einfallen lassen, um nicht einfach nur ein Feature in den Raum zu werfen, das nicht sinnvoll genutzt werdenkönnte.

Wenn man beispielsweise von Gegnern in die Enge getrieben oder im wahrsten Sinne des Wortes überrollt wird, kann man schnell in die 3D-Ansicht wechseln, um möglichen Schädenauszuweichen. Auch bestimmte Rätsel, beispielsweise das Aufsuchen der verschiedenen Herzsäulen in Flipstadt zum Einsetzen der Reinen Herzen, wäre ohne 3D-Ansicht unlösbar, da manoftmals auch zwischen verschiedenen Ebenen im dreidimensionalen Raum wechseln muss.

Flucht in die 3D-Welt, um dem rollenden Felsen auszuweichen

Allerdings muss an dieser Stelle angemerkt werden, dass der Wechsel zwischen 2D- und 3D-Welt nach einer gewissen Zeit den Spielverlauf massiv stört. Sobald man ein neues Level beginnt, wechseltman automatisch in kurzen Abständen öfter in die 3D-Ansicht, in der Angst, man könne etwas Wichtiges übersehen haben. Das hat zur Folge, dass man oftmals einen Levelabschnittvermehrt auf und ab läuft.

Grafik

Auf den ersten Blick wirkt das Spiel natürlich knuddelig, süß – eigentlich eher kindisch als erwachsen. Aber genau das ist es, was Mario-Spiele seit jeher ausmachen. Jede Animation imLeveldesign sitzt, auch die verschiedenen Kapitel selbst wurden mit sehr viel Liebe zum Detail entworfen. Wie der Titel schon vermuten lässt, handelt es sich bei Super Paper Mario um ein Spielin Papierform, also eckig und ein wenig abgerissen. Eine genaue Definition fällt einem an dieser Stelle aber eher etwas schwer.

Mario im Retro-Look beim Einsatz eines Sterns

Zu der 3D-Ansicht sei allerdings angemerkt, dass sie im Gegensatz zur 2D-Welt oftmals etwas leer wirkt. Wie man an dem Screenshot weiter oben sehr deutlich sieht, begegnet man in der 3D-Weltwiederholt nur einer trüben Landschaft. Dies hätte Nintendo an manchen Stellen noch etwas besser lösen können. Bei der 2D-Ansicht ist aber erkennbar, dass Nintendo an Know-Howdiesbezüglich nicht abgebaut hat.

Sound und Musik

Die Spielmusik ist wie üblich an die Vorgängertitel angelehnt. Zwar hört man dies beim ersten Durchlauf nicht so deutlich, lauscht man aber etwas genauer, ertappt man sich beimNachsummen des Soundtracks von Super Mario Bros. (NES) oder anderen Titeln, aus denen die Spielmusik etwas in den Hintergrund eingebaut wurde. Die Sounds der verschiedenen Charaktere sind auch sehrpassend. Man hört beispielsweise, sofern man mit Bowser spielt, einen lauten Schrei, wenn man Feuer spuckt.

Nach längerer Spielzeit hängt einem allerdings die Musik dann zum Teil auch schon wieder zum Hals heraus. In den verschiedenen Kapiteln hätte man mehr Abwechslung schaffen können,indem man die Soundtracks häufiger durchwechselt.

Langzeitmotivation und Schwierigkeitsgrad

Wer ein Spiel mit Langzeitmotivation sucht, ist bei Super Paper Mario genau richtig. Mit rund 20 Spielstunden trifft es eigentlich eine sehr passende Spielzeit. Auch ohne Mini-Spiele-Sammlung oderLeveleditor setzt man sich gerne zwischendurch hin, um das ein oder andere Level zu bestreiten. Wer bei Super Paper Mario ein Spiel sucht, das sich öfters durchspielen lässt, wirdallerdings hierbei schlecht beraten sein: Wenn man es einmal durch hat, ist man eigentlich froh, nicht noch einmal alles durchspielen zu müssen. Diese Erleichterung liegt vor allem daran, dassdurch zum Teil sehr lange Textpassagen die Spielzeit künstlich gestreckt wird.

Vom Schwierigkeitsgrad her kann man die Alterseinstufung der USK (ohne Altersbeschränkung) wörtlich nehmen. Es ist ein Spiel, das sich vom Prinzip her eher an die jüngere Generationrichtet und was deshalb den Hardcore-Gamer eher im Regen stehen lässt.

Fazit aus der RauteMusik-Redaktion (Lars Haise)

Super Paper Mario hat den Charme seiner Vorgänger behalten, allerdings sind die Rollenspielelemente nicht mehr so stark vertreten wie beispielsweise beim Nintendo 64-Ableger. Die Bedeutungdieser Elemente sind eher beiläufig als spielentscheidend. Auch ohne diese Elemente hätte Super Paper Mario ein gutes Spiel werden können.

Dafür ist das Spiel ein sehr gelungenes Jump’N’Run, das alte Bestandteile mit neuen Möglichkeiten, wie der 3D-Ansicht, miteinander vereint. Der Einsatz der verschiedenen Pixl sowie derWechsel zwischen den Charakteren (Mario, Peach, Bowser und Luigi) wurden gleichsam sehr gut umgesetzt. Viele Stellen im Spiel lassen sich nur mit einem bestimmten Pixl bzw. mit einem bestimmtenCharakter bestreiten, da jedes Pixl und jeder Charakter unterschiedliche Fähigkeiten besitzen.

Für Fans der Serie ein absolutes Muss!

Unsere Bewertung (nach Schulnoten)
Story:
Grafik:
Sound:
Steuerung:

Gesamt:


2
1
3
2

2



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