Wenn Eltern plötzlich Counter-Strike spielen

Eine ganz neue Vorgehensweise bei der Diskussion über Killerspiele hat dasJugendamt der Stadt Celle kürzlich erfolgreich getestet. Es lud Eltern ein, einmal selbst bei einer speziellen LAN-Party die verrufenen Killerspiele zu spielen.

Dazu stellte das Jugendamt 30 Computer zur Verfügung. Auf ihnen wurden neben dem klassischen Sündenbock Counter-Strike aber auch andere Games, wie Sportspiele, von Eltern angetestet.„Wir wollen in Bezug auf die umstrittenen Computerspiele für eine Versachlichung sorgen“, sagte Ulrich Siegmann, Celles Jugendschutzbeauftragter.

So testete unterer anderem die 41-jährige Bärbel Sander dasComputerspiel Counter-Strike, welches normalerweise ihr 13-jähriger Sohn zu spielen pflegt. Prinzipiell habe sie etwas gegen das virtuelle Töten, doch auch sie reizt die nötigeKonzentration und Reaktion. „Das ist schon eine faszinierende Herausforderung“, so die gestandene Mutter. Andere, wie Claudia Niemeyer, sehen allerdings auch Gefahren fürdie Kinder. Sie findet, dass ihr 14-jähriger Sohn durch zu langes Sitzen am Computer den Bezug zur Realität verliert. „Er verliert den Respekt vor den Menschen und demTod“, meinte sie.

Auch der Jugendschutzbeauftragte Siegmann, angehender Elternmedientrainer, warnte vor möglichen Gefahren:. „Computerspiele können auch süchtig machen, allerdings sindsie eine Freizeitbeschäftigung wie viele andere Dinge auch.“

Der 38-jährige Vater Ulrich Walter versucht, solche Gefahren durch Restriktionen zu minimieren: „Meine Söhne dürfen genau eine Stunde am Tag vor ihrem Rechner sitzen,länger nicht.“ Ein allgemeines Verbot wird meist allerdings nicht für sinnvoll erachtet. „Verbieten werde ich es ohnehin nicht können“, weiß auchClaudia Niemeyer.

Quelle: Heise online

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