U-Boot Unglück endet glimpflich

Am frühen Sonntagmorgen wurden die sieben Besatzungsmitglieder des in 190 Meter Tiefegefangenen Mini U-Boots befreit und sicher an Land gebracht. Erneut konnte die russische Marine die Rettungsarbeiten aufgrund von Materialmängeln nicht durchführen.

Ein peinlicher Moment der russischen Marine. Durch internationale Hilfe gelang es jedoch, die Besatzung wohl behaltend zu bergen.

72 Stunden musste die siebenköpfige Besatzung im Pazifik in 190 Meter Tiefe verharren, bis sie mithilfe von britischen und amerikanischen Schiffen gerettet werden konnte.

Nach der „Kursk“-Tragödie vor fünf Jahren dachte man, Russland hätte aus seinen Fehlern gelernt. Leider wurde die Welt dieses mal wieder eines Besseren belehrt. Peinliche Probleme beider Bergung des U-Boots zeigten, dass die russische Marine ohne internationale Hilfe erneut hilflos gewesen wäre.

Es stellte sich heraus, dass die gesamte russische Flotte über keine eigeneneinsatzfähigen Bergungsgeräte mehr verfügt. Sie seien verschrottet oder verkauft worden. Neue wurden auch in den fünf Jahren nach der „Kursk“-Katastrophe nicht beschafft. Dierussische Marine konnte nicht handeln und musste erneut internationale Hilfe in Anspruch nehmen.

Das Mini U-Boot „Pris“ hatte sich vor drei Tagen bei einem Tauchgang in einer Unterwasser-Lauschanlage in einem 60 Tonnen schweren Anker verfangen. Zuerst gab die russische Regierung bekannt, dasU-Boot hätte sich in Fischernetzen verfangen und sei nicht mehr in der Lage gewesen, aufzutauchen. Dies jedoch war nur ein schmeichelhafter Versuch, die wirkliche Ursache zu verbergen.

Die Lauschanlage wurde schon im zweiten Weltkrieg für Spionagezwecke verwendet und galt bis dato als unentdeckt. Die Verschleierungstaktik der Russen ist kläglich gescheitert.

Am Sonntagmorgen konnte die siebenköpfige Besatzung geborgen werden. Einbritischer Spezialroboter hatte das Unterwasserschiff von den Kabeln der Lauschanlage befreit. Die russische Marine teilte mit, dass sich alle Matrosen in einer guten Verfassung befinden.

Sie hätten sich tapfer verhalten und Ruhe bewart.

Nach der Euphoriewelle, die durch die Rettung ausgelöst wurde, machte sich immer mehr Kritik über die russische Marine breit.

Wieder hatte diese versagt. Fünf Jahre hatten sie Zeit, aus ihren Lektionen, die sie bei der „Kursk-Katastrophe“ erhalten hatten, zu lernen.
Der russische Flottenchef, Admiral Wladimir Kurojedow, auf dessen Rechnung schon das Debakel der „Kursk“ geht, tauchte sofort ab und suchte hinter Präsident Putin Deckung. Er hatte es nichtgeschafft, die russische Marine zu sanieren.

Vor diesem Unfall galt er noch als wahrscheinlichster Putin-Nachfolger. Dies wird wohl von jetzt an kein Thema mehr sein. Sollte er in seinem Amt bleiben, wäre es schon zuviel des Guten, sagteein Sprecher der britischen Regierung.

Präsident Putin gab in einer Pressemitteilung bekannt, dass er nun handeln werde.Solche Zwischenfälle dürfe es in Zukunft nicht mehr geben. Er dankte außerdem noch den britischen und amerikanischen Helfern, ohne welche die Rettung nicht möglich gewesenwäre.

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