Bundestagsausschuss über Killerspiele

Vergangenen Donnerstag, den 26. April, tagte der Unterausschuss des Bundestages „NeueMedien“. Thema war die aktuelle Debatte um einen besseren Schutz der Jugend vor so genannten „Killerspielen“.

Prof. Christian Pfeiffer, Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen, begann die Diskussionsrunde mit einigen Szenen aus Spielen wie „Der Pate“ und „GTA – San Andreas“, wobei erbei letzterem auf eine Stelle aufmerksam machte, in der man für eine Belohnung einen gewaltvollen Mord zu begehen hat.

Prof. Hartmut Warkus, Leiter des Zentrums für Medien und Kommunikation der Universität Leipzig, bemängelt die Argumentation Pfeiffers stark, indem er erklärt, dass die Spielszenenzusammengeschnitten sind und nicht den wirklichen Spielinhalt wiedergeben. Warkus vertritt ebenso die Meinung, dass nicht die Spiele selbst das Problem seien.

„Wenn ein zwölfjähriger Counterstrike spielt, hat ein Erwachsener versagt.“

Sein Appell an die Eltern ist, dass sie mit ihren Kindern zusammen spielen sollen, um das Kind so vor der Einsamkeit zu schützen.

Pfeiffer setzt dagegen, dass der Fakt, dass oft Jungs Spiele spielen, die nicht ihrem Alter entsprechen ein klarer Hinweis darauf ist, dass der Jugendmedienschutz nicht funktionieren würde.Ebenso behauptet er, dass durch das Spielen an PC oder Konsolen eine starken schulischen Leistungseinbruch bei den Jungen in den letzten 15 Jahren verursachte. Warkus dementierte dies mit derBegründung, dass

„Der Leistungseinbruch der Jungen […] vielschichtiger und nicht allein das Computerspielen Schuld sei.“

Weitere Kritik übte Pfeifer an der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle, kurz USK. Seiner Meinung nach sei deren Einschätzung und Einordnung von Spielen nicht immer nachvollziehbar. Erfordert somit eine Stärkung bei der Kontrolle und Freigabe von Software.

Pfeiffer unterstützt zudem die Forderung des bayerischen Innenministers Günther Becksteins, so genannte Killerspiele sollen direkt verboten werden, weniger um Jugendliche vom Spielenabzuhalten, als die Softwareindustrie daran zu hindern diese zu produzieren.

Eine Zusammenfassung der gesamten Diskussion brachte FDP Parteimitglied Christoph Waitz:

„Was wir derzeit machen, ist eher ein Herumdoktern am Symptom, das Problem ist die soziale Verwahrlosung unserer Gesellschaft und dort müssen wir ansetzen.“

Quelle: Golem.de

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