Der Computer ist bei uns schon lange alltäglicher Gebrauchsgegenstand, was inEntwicklungsländern noch nicht der Fall ist. Der US-Softwaregigant Microsoft will jetzt mit einer Initiative namens Unlimited Potential die armen Länder mehr als zuvor unterstützen.
Bill Gates will jenen Regierungen, die den Schülern kostenlose Computer zur Verfügung stellen, Softwarepakete für umgerechnet rund 2,20 Euro anbieten. So wollen die Redmondererreichen, dass es bis 2015 eine Milliarde neue PC-Nutzer auf der Welt gibt.
Das Softwarepaket soll verschiedene Software wie das Betriebssystem Windows XP, Microsoft Office Home sowie Student 2007, Windows Live Mail und andere Programme enthalten und ab der zweitenJahreshälfte ausgeliefert werden. Ausgeschlossen vom Lieferumfang sind Backup-Platten und Handbücher. Außerdem erhalten die Länder das Paket nur, wenn sie mindestens dieHälfte der PC-Rechnung bezahlt haben. Das geht natürlich auch, wenn der PC gebraucht ist.
Das Unternehmen hat bereits ein ähnliches Testprojekt am Laufen. In Brasilien können die Benutzer für einen geringen Preis Software erwerben, welche sie dann einen bestimmten Zeitraumlang nutzen können. Ähnlich wie bei Prepaid-Handys kann dieser Zeitraum gegen eine weitere Gebühr auch verlängert werden.
Auch das Programm „Partners in Learning“, welches von Microsoft ins Leben gerufen wurde, findet große Resonanz. Mitlerweile wurden in 101 Ländern zweieinhalb Millionen Lehrer und mehr als57 Millionen Studenten im Umgang mit Computern ausgebildet. Zusätzlich wollen die Redmonder in den nächsten zwei Jahren die Zahl der Innovation Center vor Ort auf rund 200verdoppeln. Momentan gibt es 110 solcher Ausbildungs- und Verkaufsstellen. Das ist aber noch nicht alles. Indischen Technikern soll mit Hilfe eines Arbeitsvermittlungsportalsbei der Jobsuche geholfen werden. Der Software-Hersteller arbeitet dabei mit der Asian Development Bank zusammen, um die erforderlichen technischenKapazitäten aufzubauen.
Im Vorfeld der Ankündigung sagte Microsoft-Manager Orlando Ayala: „Das ist kein Akt der Nächstenliebe, das ist Geschäft.“ Microsoft istvor allem die hohe Anzahl an Raubkopien in den Entwicklungsländern ein Dorn im Auge. Mit diesen Projekten will Microsoft fünf Millarden Menschen ansprechen.„Wir haben uns intern das Ziel gesetzt, bis 2015 die erste Milliarde zu erreichen“, sagte Corporate Vice President Will Poole, der dieAbteilung für Marktexpansion bei Microsoft leitet. Auch Microsoftgründer Bill Gates selbst sieht noch kein Ende in der technischen Revolution. „Es wird keine Grenzengeben“, sagte der Milliardär. Die automatische Spracherkennung werde die Tastatur ablösen und Schüler würden statt ihrer Schulbücher bald preisgünstigeTablet-PCs mit Internetanschluss haben. Auch die Kapazität der Datenübertragung wird Gates zufolge endlos wachsen.
Ob das Ziel von fünf Millarden neuen PC-Benutzern bis 2015 erreicht wird, bleibt abzuwarten. In Koorperation mit anderen Firmen will Microsoft aber alle Weichen dafür stellen.
Quellen: Focus Online | ZDNet | ChannelPartner