Gemetzel im Namen Gottes

Ein neues Killergame erhitzt die Gemüter – Grund ist aber ausnahmsweise nichtdie übertriebene Gewalt, sondern die Tatsache, dass das Spiel auf christlichen Motiven basiert.

„Left Behind: Eternal Forces“ spielt in einer apokalyptischen Welt, in welcher der Spieler versuchen muss, sich gegen die satanischen Einheiten zu verteidigen. Das Videogamebasiert auf einer gleichnamigen Buchserie, die in den USA extrem beliebt ist. Die „guten“ Menschen durften in den Himmel zu Gott, während die „bösen“ auf der Erde zurückblieben undsich nun im Dauerkampf mit den Schergen Satans befinden. In einem exakt nachgebildeten New York muss der Spieler dafür sorgen, dass die Welt nicht wieder in die Hände des Teufelsfällt.

Die Hersteller dieses Spiels kommen auch aus Amerika – eine Firma mit der ausdrücklichen Vision, ein „im Glauben verankertes Publikum anzusprechen“ und Produkte auf denMarkt zu bringen, die „positive Werte vermitteln“. Auf das Game bezogen: Töten senkt die Spiritualitätspunkte und führt auf Dauer dazu, dass ein Soldat zu denTruppen des Teufels desertiert – wenn er nicht regelmässig betet.

Positive Werte durch Killergames? Vielen weniger konservativen christlichen Organisationen – wie zum Beispiel „Christian Alliance for Progress“ stößt dies sauerauf. Das Spiel würde „eine Lücke zwischen Leute treiben“, anstatt die Menschen zu verbinden, „wie Jesus es gewollt hätte“.Außerdem würde es „Teenagern weismachen, dass Gott wolle, dass sie in seinem Namen Leute ermorden würden, die nicht ihren Glauben teilen“.

Tatsächlich gibt es kein „neutral“ in besagtem Game. Entweder bekehrt man die Einwohner im fiktiven New York, oder man bringt sie um. Im Grunde genommen das normale Gut-Böse-Prinzip, imreligiösen Kontext jedoch sehr heikel. Der Hersteller sieht dies jedoch nicht ein – nicht Gewalt würde im Vordergrund stehen, vielmehr sollte durch das Spiel „Gebete unddie Verehrung Gottes gefördert werden“.

Falls sich jemand immer noch ernsthaft überlegen würde, das Spiel zu kaufen, sei hier noch am Rande Folgendes angemerkt: Von der Fachpresse hagelte es schlechte Kritiken. Auf der Seite vonGameSpot heisst es zum Beispiel: „Mach dich nicht lustig über Eternal Forces, weil es ein christliches Spiel ist, lach darüber, weil es ein schlechtes Spielist.“

Quellen: T-Online | GameSpot | Wikipedia

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