ProSiebenSat.1 verschlüsselt vorerst nicht

Die ProSiebenSat.1 Gruppe hat gegenüber dem Kartellamt angekündigt, diePläne für eine Verschlüsselung des Satellitenfernsehens aufzugeben. Eine Entscheidung gegen die Grundverschlüsselung sei dies aber nicht.

RTL hatte bereits vor einigen Monaten angekündigt, ab 2007 sein Programm zuverschlüsseln. Doch dies würde nur Sinn machen, wenn auch die zweite große deutsche Senderfamilie, ProSiebenSat.1, mitziehen würde. Andernfalls hätte man wohl hoheZuschauerverluste hinnehmen müssen.

ProSiebenSat.1 hatte sich bis dato noch nicht zu den Plänen geäußert, bezeichnete eine Grundverschlüsselung aber als „unausweichlich“. Nun verzichtet manvorerst auf eine Kodierung, wohl auch weil das Kartellamt eine Absprache zwischen beiden Sendergruppen befürchtete, keinen Vorteil für die Zuschauer sah und immer wieder mit Abmahnungendrohte.

„Die schon seit Jahren bestehende Planung beider Sendergruppen, digitales Fernsehen zu verschlüsseln, um es gegen Entgelt zu vermarkten, legte immer den Verdacht nahe, dass essich um eine abgestimmte Strategie handelt. Würde nur eine Sendergruppe die Verschlüsselung mit einer Freischaltgebühr einführen, müsste sie einen erheblichen Einbruch beiZuschauern und Werbeeinnahmen befürchten.“, so das Kartellamt.

Ob RTL weiterhin an der Verschlüsselung über Astra festhalten wird, ist noch nicht bekannt, noch wollte man sich nicht dazu äußern. Der Verdacht der Absprache zwischen RTL undProSiebenSat.1 ist vorerst aber vom Tisch, sollte das Thema jedoch wieder aufgegriffen werden, wird das eingestellte Verfahren der Wettbewerbshüter fortgeführt.

Quelle: Golem.de | DWDL.de | N-TV Online

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