Musik-Downloads erreichen neuen Rekordwert

Während der Absatz beim Plattenverkauf immer mehr stagniert, boomt dasMusikgeschäft im Internet in Deutschland wie noch nie zuvor. Fast zwölf Millionen Titel wurden bereits im ersten Halbjahr legal heruntergeladen.

Napster, iTunes oder sogar Musicload.de sind in Deutschland immer häufiger die Anlaufstellen für legale Musik-Downloads. Bereits im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden 11,7 Millionen Titellegal heruntergeladen. Damit erzielte die Musikindustrie einen neuen Rekordumsatz von rund 21,2 Millionen Euro. Dies teilte die Bitkom am Montag in Berlin mit.

Während der Onlinemarkt boomt wie seit langem nicht mehr, kommt der klassischeVertrieb von Musikplatten immer mehr zum Stillstand. Es werden immer weniger CDs verkauft, stattdessen laden sich die Verbraucher immer mehr Titel von legalen Onlineangeboten wie Napster oder iTunesrunter. Der Onlinemarkt konnte in diesem Jahr zum ersten Mal einen Wachstum von mehr als einem Drittel im Vergleich zum Vorjahr erzielen. Wie der Chef von Bitkom, Willi Brechthold, berichtete, seider digitale Vertrieb von Musik für die Musikindustrie mittlerweile ein wichtiges Standbein geworden. Nach seinen Angaben werden mittlerweile sogar überdurchschnittliche Gewinne mit demInternet erzielt – ein Trend, den man vor zwei oder drei Jahren in der Form nie erwartet hätte. Im Durchschnitt kostet ein Musiktitel zum Herunterladen rund 1,79 Euro.

Noch deutlicher zulegen konnte die Anzahl von legalen Video-Downloads. Diese stiegen mit 46 Prozent deutlich höher, als die Musik-Downloads. Im Vergleich zur Musik handelt es sich hierbei aberimmer noch um einen Markt, der sich schwächer entwickelt. In diesem Sommer luden die Deutschen rund 160.000 Videos legal aus dem Internet herunter – im vergangenen Jahr waren es gerade noch110.000 Videos in den Sommermonaten.

Als weiteren Grund für den rasanten Anstieg von Musik- und Video-Downloads in der“legalen“ Downloadbranche nannte Bitkom auch die Onlinekosten für DSL, die in den letzten Jahren deutlich gesunken sind. Breitbandanschlüsse kosten heute nicht mehr so viel wie vor drei bisfünf Jahren und sind beinahe für jedermann zugänglich. Bis Ende dieses Jahres wird ein weiterer Anstieg der Breitbandanschlüsse in Deutschland auf bis zu 14 Millionen Haushalteerwartet.

Quelle: Süddeutsche Zeitung Online

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